Week in Review

Ich bin jetzt (wieder) parteilos, aus Gründen. Gar nicht so einfach, man muss dazu Dinge schreiben und ausdrucken und in Briefumschläge tun und Briefmarken drauf kleben und so. Aber dank dem Betahaus Hamburg und ezeep hab ich es geschafft. Wer sich für meine Gründe interessiert, bei den Piraten auszutreten, kann sich das auf Twitter zusammen suchen, für einen dramatischen Blogpost fehlt mir die Lust.

Mein Nexus 4 ist endlich da. Nachdem ich es dank der Probleme des Play Store nicht sofort bestellen konnte, hatte ich Gelegenheit, nochmal ausführlich darüber nachzudenken, ob ich denn wirklich ein neues Smartphone will, und besonders eines, wo ich keinen Ingress-Akku nachrüsten kann. Jetzt, wo ich es ein paar Tage benutzt habe, bin ich sehr froh darüber, dass ich es bestellt habe. Es ist ein merkliches Upgrade vom Galaxy Nexus, was die Responsiveness des User Interface betrifft, und es ist ziemlich schick. Mal sehen, wie es sich im täglichen Gebrauch der nächsten Wochen bewährt.

Habe festgestellt: Ich mag Füchse, Rothaarige, und rote Tiger. Einige Leser denken jetzt “Ach was, WIRKLICH?”, und das völlig zu Recht, aber mir ist es erst kürzlich bewusst geworden. Eine gute Freundin hat ein Fuchs-Tattoo, zwei nennen ihre Wohnung auf foursquare “Fuchsbau”, viele sind rothaarig, einer ist ein roter Tiger. Auch möglich: Vielleicht mag ich einfach Leute, die Füchse mögen.

Nachdem ich am Mittwoch schon beim Löwen war, wurde ich am Freitag endlich Mayor vom Le Lion. Wenn es einen Freitag Abend nach einem guten Whisky Sour gelüstet, ist das Le Lion einfach die beste Anlaufstelle. Die Löwen betreiben schlicht die beste Bar im Umkreis von mehreren Hundert Kilometern, es stimmt einfach alles: Ambiente, Decor, Professionalität in Service und Qualität der Drinks. All-around sehr angenehm.

Das Wochenende verbringe ich mal wieder in Berlin. Immer wieder schön. Ich nutze jetzt Touch & Travel, habe ein schönes Thai-Restaurant (na ja, Imbiss) in Kreuzberg entdeckt, überhaupt lecker gegessen, in buntes Licht geschaut, viel Sex gehabt, aber wenig Käsekuchen, wie dieses Berlin halt so ist. Gleich schaue ich mir das c-atre in der c-base an. Was ich bisher noch nicht in Berlin gefunden habe, ist eine gute Bar, aber ich habe mir einige Empfehlungen auf eine foursquare-Liste gepackt. Mal sehen.

Und grade habe ich noch ein paar NES-Spiele ersteigert. Ich bin dabei, die Mega-Man-Serie komplett durchzuspielen, und dazu brauche ich natürlich einen Game Boy, ein NES und ein SNES, mindestens. Erstaunlicherweise klappte sogar die Zustellung mit DHL!

Ich mag mein Leben.

Pÿron Blogging

Seit zwei Wochen bin ich bei den Iron Bloggern Hamburg dabei. Seit drei Wochen gibt es sie. Seit drei Wochen machen die Armen die Auswertungen von Hand. No longer!

Die Iron Blogger Berlin nutzen ein Script, das “chaosblog” auf Github von dem Script der Iron Blogger am MIT adaptiert hat. Dazu gibt es auch eine halbwegs vollständige Beschreibung, aber genau die Hälfte, die fehlt, hat es in sich.

Im Zuge der Installation und Benutzung des Scripts für die Hamburger Iron Blogger habe ich dann mal ein paar Bugs gefixt und das ganze auf etwas plattformunabhängiger geschrieben, außerdem (hoffentlich) alle fehlenden Schritte beschrieben. Wer sich also dafür interessiert, Iron Blogger laufen zu lassen, sei herzlich zu meiner Version des Codes eingeladen: moeffju/iron-blogger auf GitHub. Eine README findet sich im Repository.

Übrigens: Eine gute Gelegenheit, eure Feeds zu validieren. Unter feedvalidator.org könnt ihr einfach die URL eures Blogs eingeben und direkt erfahren, ob euer Feed überhaupt discoverable ist oder gar unauffindbar, und wenn man ihn findet, ob der Feed valide ist. Um bei den Iron Bloggern mitzumachen, dürfen keine Fehler bei der Validierung auftreten. Und je weniger Warnings/Recommendations, desto besser.

Und warum nutzt ihr eigentlich noch RSS und nicht Atom? 🙂

Das Problem ist das System, ja

In letzter Zeit (lies: den letzten Jahren) kommt mir immer häufiger eine gewisse Art von Verhalten von Dienstleistern unter, die mich irritiert bis frustriert. Ein Denkschema, das schlicht kundenunfreundlich ist. Eine sichere Methode, die Welt nicht zu verbessern.

Exemplarisch sei auch hier DHL genannt, schlicht des zeitlichen Bezugs wegen. DHL sind aber bei weitem nicht die einzigen, die so denken bzw. agieren. DHL schrieb mir auf mehrere Tweets zu meinen minder guten Erfahrungen mit ihrer Dienstleistung:

Liebe DHL, wisst ihr was? Das ist mir egal. So richtig, total, vollkommen egal. Schnuppe. Wurscht.

Ich habe mich bei Paket.de, née Packstation.de, angemeldet, mit meiner vollständigen Anschrift, ihr habt mir dafür eine Postnummer zugeteilt, die mit meinem Kundenkonto verknüpft ist. Die Postnummer steht auf dem Express-Paket, dass ihr wegen irgendwelchem internen Unfug nicht am Mittwoch in die Packstation gelegt habt. Warum muss ich dann eine 01805-Nummer anrufen, um euch meine Anschrift zu geben? Warum kriege ich dann solche Tweets?

Ich weiß, dass das alles nicht gut läuft bei euch. Ich weiß, dass der Zusteller die Sendung nicht nach Hause bringen konnte, weil ihm die Daten fehlen. Das ist alles keine neue oder relevante Information!

Der Punkt ist, ihr solltet das besser können, DHL. Ihr habt die nötigen Daten, ihr bezeichnet euch als Logistik-Unternehmen, die Verbindung sollte wirklich nicht so schwer zu ziehen sein.

Wenn denn der Wille da wäre. Und die Vision. Und die Stärke, die Vision durchzuziehen. Ein Produkt stringent an den Kundenbedürfnissen zu orientieren. Denn eure Kunden – die Versender – haben auch ein Interesse daran, dass eure Quasi-Kunden – die Empfänger – ihre Ware schnell, einfach und zuverlässig erhalten.

Falsche Incentives verderben alles.

Liebe DHL, wir müssen reden

DHL hat sich bei mir weitest gehend disqualifiziert. Die Notlösung Packstation hat sich nun ebenfalls ins Aus geschossen. Die Post hat ein strukturelles Problem mit ihren Abläufen und Unterfirmen, das dem Wohl des Kunden abträglich ist.

Eine Express-Sendung, vielleicht erinnern sich manche, soll für schnelle Zustellung sorgen. Packstationen ebenso. Ich führe das kurz aus, dem Verständnis halber:

Ich zahle also Amazon, das ist so ein Internet-Kaufhaus, das wohl häufiger mal Pakete versendet, einen Betrag X, damit ich meine dort bestellten Waren schon am nächsten Werktag bekomme. Um das sicherzustellen, wählt Amazon mit ihrer unglaublichen Rechenleistung eine Versandart, die das wahrscheinlich macht. Zum Beispiel den Express-Versand mit DHL Express.

Zum anderen habe ich mich bei der Deutschen Post – oder DHL, oder Deutsche Post Paket Packstation, oder wie auch immer, jedenfalls so einer Firma mit gelb und schwarz und rot – recht umständlich in einem mehrwöchigen Prozess für einen Dienst namens Paket.de registriert. Nachdem ich meine Login-Daten gegen Vorlage meines Personalausweises von einem angemessen ernst blickenden Postboten in Empfang genommen hatte und mich endlich anmelden konnte, sollte mir dieser Dienst eine Reihe von Vorteilen bringen.

Zum Beispiel habe ich jetzt eine Postnummer, die ich in meine Lieferanschrift aufnehmen kann. Bevor ein so adressiertes Paket zugestellt wird, soll ich dann eine Benachrichtigung bekommen, damit ich mir z.B. einen Zustelltermin aussuchen kann, oder wenigstens eine Wunschfiliale für die Zustellung, falls ich nicht zu Hause bin. So könnte ich sicherstellen, dass meine Pakete nicht automatisch in einer Filiale landen, die von 9-17 Uhr geöffnet ist, denn diese Öffnungszeiten sind immer schwierig, wenn ich grade bei einem Kunden vor Ort arbeiten muss. Nun gut, dieser Ankündigungs- oder gar Wunschtermin-Service hat bisher genau nie funktioniert, egal an welche Stelle der Adresse ich meine Postnummer positionierte. Aber wenn es funktionierte, wäre es sicher sehr praktisch.

Gleichzeitig bin ich mit der Anmeldung bei Paket.de nun auch Packstation-Kunde, ein angenehmer Nebeneffekt, weil ich so nicht nochmal meinen (doch gefälligst deutschen, andere Eingaben lässt die Software nicht zu, tut uns Leid!) Ausweis auf irgendwelchen 9-17-Uhr-Filialen vorzeigen musste. Packstationen sind quasi automatisierte Paketschalter. Man kann dort Paketsendungen aufgeben (eine ähnlich passende Wortwahl wie bei der Gepäck-Aufgabe bei Air France, übrigens) oder eben abholen, wenn man sie entsprechend an eine der vielen Packstationen adressiert hat. In der Praxis versendet zum einen nicht jedermann per DHL, zum anderen sind Packstationen manchmal voll oder defekt, und so landen die Pakete dann entweder ein paar Packstationen weiter weg oder eben doch in der Filiale.

In einer idealen Welt sieht das aber so aus: Ich bestelle, sagen wir, ein paar Festplatten bei o.g. Amazon, weil ich dringend meine beiden Arbeitsrechner erweitern will. Als Lieferanschrift gebe ich “meine” Packstation an, also die nächstgelegene. Nicht, weil ich den ganzen Tag unterwegs bin gerade, im Gegenteil, sondern weil die DHL-Boten häufiger mal Probleme mit der Bedienung der Klingel oder der Türklinke haben und Pakete dann nicht zugestellt werden können, weil der DHL-Bote nicht angetroffen werden konnte. Mit dem Einlegen in die Packstation haben sie üblicherweise keine Probleme, außer die Packstation ist voll. Wenn ich früh genug bestelle, geht das Paket bei Amazon noch am selben Tag raus und schafft es dann über Nacht nach Hamburg ins Verteilzentrum und von dort in die Zustellbasis. Am Morgen wird es dann in ein Auto geladen und im Laufe des Tages dann in die Packstation eingelegt. Von der wiederum bekomme ich quasi sofort eine SMS-Benachrichtigung und eine mTAN zur Abholung des Pakets, gehe dann etwa fünf Minuten zu Fuß zur Packstation, entnehme das Paket, und habe knapp einen halben bis dreiviertel Tag nach dem Klick auf den Kaufen-Button meine Ware in den Händen, bzw. im Rechner.

In der realen Welt bestelle ich am 7. Januar recht spät ein paar Artikel bei Amazon, u.a. mehrere Festplatten, um die Rechner im Haus mal wieder aufzurüsten. Amazon rechnet mir vor, dass ich die Artikel dann zwar nicht am 8., aber bestimmt am 9. bekäme, was mir ganz recht ist, denn es ist zwar eilig, aber auch nicht so eilig, und am Mittwoch hab ich wenigstens ganz gut Zeit, um den Mac mini aufzupfriemeln. Am Abend des 8. teilt mir Amazon stolz mit, dass sie meine Bestellung jetzt komplett versendet haben, und zwar, weil es schon Abend ist, mit DHL Express. Amazon hält sich gerne an seine Berechnungen und impliziten Zusagen, auch wenn es ein paar Cent mehr kostet. Am 9. Januar bekomme ich tatsächlich zwei SMS von zwei Packstationen, “meiner” und einer etwas weiter entfernten, und kann die Pakete auch abholen, aber alas, es handelt sich um andere Bestellungen und eBay-Käufe. Schön zwar, aber nicht die Festplatten, die ich eigentlich verbauen wollte. Nun gut, DHL Express fährt eigene Touren, dauert vielleicht einfach etwas länger. Ich beschäftige mich so lange mit dem frisch erworbenen Mega Man X auf dem frisch erworbenen SNES.

Um 21:27 Uhr bekomme ich eine offenbar nicht voll automatisierte E-Mail von Paket.de, die ich um 22:07 lese, nachdem ich Flame Mammoth besiegt und Abendessen zubereitet habe. Darin erklärt mir DHL, dass meine “DHL Express Sendung […] aufgrund ihrer Größe oder der vollständigen Belegung der ausgewählten PACKSTATION” nicht in ebenjene eingelegt wurde, sondern statt dessen im zwölf Autokilometer entfernten DHL Express Depot auf mich wartet, wo ich sie gegen Vorlage meiner “Goldcard, […] Personalausweis und unter Angabe der Sendungsnummer” von 8-20 Uhr abholen könne. Alternativ könne ich aber auch Montag bis Samstag von 7-22 Uhr eine sogenannte Servicenummer anrufen, die mich nur 14 Cent pro Minute aus meinem Festnetz, das ich nicht habe, kosten würde, sonst aber nicht mehr als 42 Cent (siehe PPS), und dann einen Termin zur Hauszustellung ausmachen. Diese Termine sind erfahrungsgemäß nie am selben Tag, so dass ich dann schon am Freitag endlich meine bestellte Ware in Händen halten könnte. Am Freitag, an dem ich natürlich zuhause bleiben muss, um das Paket auch in Empfang zu nehmen, denn die Termine von DHL Express sind – leider auch aus Erfahrung gesprochen – eher vage umrissen bzw. werden nicht gehalten.

Übrigens erklärt die DHL-Express-Hotline, was das Problem ist: Für Express-Sendungen sind in den Packstationen nur wenige (1-2) Fächer vorgesehen, und Express-Fahrer können Sendungen dann auch nicht in einer Filiale hinterlegen. Die Benachrichtigung darüber erfolgt wiederum offenbar nicht automatisiert (Indizien: Mail mit Namen, von “Paket”, keine SMS) vom Packstation-Service. Ich kann jetzt also entweder Amazon davon überzeugen, nicht mit Express zu verschicken (hilft nicht, da Amazon gerne spät packen und dann keine DHL-Abholung mehr passt), oder ich packe jedes einzelne Paket ins Tracking, sobald ich eine Sendungsnummer rieche (unnötige kognitive Belastung), oder ich stelle eine studentische Hilfskraft fürs Annehmen von Paketen ein (die dann am Fenster lauert und die DHL-Fahrer bei Annäherung anspringt).

Le sigh.

Seit ein paar Monaten ist wirklich der Wurm drin bei DHL. Und die Mitarbeiter “unten” im Feld können da auch nichts für. Auf Postfilialen wurden mir schon mehrfach verschwörerisch geheime und wohl versteckte Beschwerdewege gegen “die da oben” zugesteckt und -geflüstert, und was die Fahrer der Subunternehmer der Subunternehmer als Stundenlohn verdienen, ist kaum in salonfähigen Worten zu beschreiben. Meinen größten Respekt an diejenigen, die das überhaupt durchhalten. Dass DHL strukturelle Probleme hat, ist offensichtlich. Aber für den Kunden bzw. dessen Kunden (man muss bedenken, dass der eigentliche Kunde von DHL hier z.B. Amazon.de ist) ist die Situation, kurz gesagt, Mist.

Besserung ist nicht in Sicht, und DHL kommuniziert auch nicht glaubhaft, dass ihnen das Problem überhaupt bewusst ist und sie auch nur den Hauch einer Ahnung haben, wie sie es beheben wollen. Das ist das eigentlich frustrierende. Und, dass ich jetzt immer noch ohne meine Ware da sitze.

Das nächste Mal werde ich dann statt der DHL Packstation mal die Amazon Abholstationen ausprobieren. Das sind Geschäfte vor Ort, die mit Amazon kooperieren, und die quasi alle bessere Öffnungszeiten als “echte” Postfilialen haben. Außerdem sind sie geräumiger als die eigentlich immer unterdimensionierten Packstationen, und man kann auch gleich noch mit Leuten aus der Nachbarschaft ins Gespräch kommen, aber eben auch nicht mit den Paket-annehme-Nachbarn, die entweder schlafen, ausgehen, oder nach Annahme eines Pakets einen mehrwöchigen Südseeurlaub antreten. Aber das löst das Problem natürlich nur wieder für Amazon. Langfristig werden entweder DHL & Co. ihre Mitarbeiter ordentlich bezahlen müssen und genügend Menschen einstellen (als ob), oder es wird auf Paketkästen in jedem Haus hinaus laufen. Quasi eine kleine Packstation für jedes Mehrparteienhaus, in das jeder Paketdienst einlegen kann. Wie ein überdimensionierter Briefkasten. Oder es wird wieder Concièrges geben, die SPD verfolgt schließlich immer noch Vollbeschäftigung als politisches Ziel…

Ich fahre jetzt mit dem car2go nach Wandsbek, um mein Paket von Mittwoch abzuholen. Aber erst warte ich auf ein paar Pakete…

PS: Der Second-Level-Support von Amazon kann das eigene Kundenkonto übrigens auch so einstellen, dass man nicht mehr von DHL beliefert wird, sondern nur noch von UPS und/oder Hermes. Vor allem letzteres haben sich ganz schön gemacht im letzten Jahr oder so. Zuverlässig, schnell, freundlich, brauchen nur noch ne leichter zu merkende Homepage.

PPS: Update dank Twitter-Serendipity: Unter 0180.info findet man nicht nur zu DHL-0180er-Nummern die alternativen Festnetznummern heraus. Yay!

Food Porn #bchh12


Slides bei SpeakerDeck

Fette

Basiswissen

Überschuss von Omega-6-Fettsäuren

  • Lands WE. Dietary fat and health: the evidence and the politics of prevention: careful use of dietary fats can improve life and prevent disease. Ann N Y Acad Sci. 2005 Dec;1055:179-92. http://pmid.us/16387724
  • Rose GA et al. Corn oil in the treatment of ischaemic heart disease. Br Med J. 1965 Jun 12;1(5449):1531-3. http://pmid.us/14288105

Empfehlung zum Verhältnis von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren

  • Hamazaki T, Okuyama H. The Japan Society for Lipid Nutrition recommends to reduce the intake of linoleic acid. A review and critique of the scientific evidence. World Rev Nutr Diet. 2003;92:109-132.  http://pmid.us/14579687
  • Simopoulos AP et al. Workshop statement on the essentiality of and recommended dietary intakes for Omega-6 and Omega-3 fatty acids. Prostaglandins Leukot Essent Fatty Acids. 2000 Sep;63(3):119-21. http://pmid.us/10991764

Getreide

Basiswissen

Toxizität von Gluten/Gliadin

  • Rivabene R et al. In vitro cytotoxic effect of wheat gliadin-derived peptides on the Caco-2 intestinal cell line is associated with intracellular oxidative imbalance: implications for coeliac disease. Biochim Biophys Acta. 1999 Jan 6;1453(1):152-60. http://pmid.us/9989255
  • Elli L et al. Gliadin cytotoxicity and in vitro cell cultures. Toxicol Lett. 2003 Dec 15;146(1):1-8. http://pmid.us/14615062
  • Bernardo D et al. Is gliadin really safe for non-coeliac individuals? Production of interleukin 15 in biopsy culture from non-coeliac individuals challenged with gliadin peptides. Gut 2007 Jun;56(6):889-90. http://pmid.us/17519496
  • Ciclitira PJ, Ellis HJ. In vivo gluten ingestion in coeliac disease. Dig Dis. 1998 Nov-Dec;16(6):337-40. http://pmid.us/10207218

Prävalenz von Zöliakie

  • Sollid LM, Jabri B. Is celiac disease an autoimmune disorder? Curr Opin Immunol. 2005 Dec;17(6):595-600. http://pmid.us/16214317
  • Not T et al. Celiac disease risk in the USA: high prevalence of antiendomysium antibodies in healthy blood donors. Scand J Gastroenterol. 1998 May;33(5):494-8. http://pmid.us/9648988
  • Dickey W et al. Reliance on serum endomysial antibody testing underestimates the true prevalence of coeliac disease by one fifth. Scand J Gastroenterol. 2000 Feb;35(2):181-3. http://pmid.us/10720117

Getreide und Diabetes

  • MacFarlane AJ et al. A type 1 diabetes-related protein from wheat (Triticum aestivum). cDNA clone of a wheat storage globulin, Glb1, linked to islet damage. J Biol Chem. 2003 Jan 3; 278(1): 54-63. http://pmid.us/12409286
  • Ventura A et al. Diabetes-related and hypothyroid-related autoantibodies tend to disappear when wheat is removed from the diet: Ventura A et al. Gluten-dependent diabetes-related and thyroid-related autoantibodies in patients with celiac disease. J Pediatr 2000;137:263–265. http://pmid.us/10931424

Getreide und Krebs

  • Askling J et al. Cancer incidence in a population-based cohort of individuals hospitalized with celiac disease or dermatitis herpetiformis. Gastroenterology. 2002 Nov;123(5):1428-35. http://pmid.us/12404215
  • West J et al. Malignancy and mortality in people with coeliac disease: population based cohort study. BMJ. 2004 Sep 25;329(7468):716-9. http://pmid.us/15269095
  • Hoggan R. Considering wheat, rye, and barley proteins as aids to carcinogens. Med Hypotheses. 1997 Sep;49(3):285-8. http://pmid.us/9293475

Opioide in Getreide

  • Zioudrou C et al. Opioid peptides derived from food proteins: The exorphins. J Biol Chem. 1979 Apr 10;254(7):2446-9. http://pmid.us/372181
  • Huebner FR et al. Demonstration of high opioid-like activity in isolated peptides from wheat gluten hydrolysates. Peptides. 1984 Nov-Dec;5(6):1139-47. http://pmid.us/6099562
  • Fukudome S, Yoshikawa M. Opioid peptides derived from wheat gluten: their isolation and characterization. FEBS Lett. 1992 Jan 13;296(1):107-11. http://pmid.us/1309704

Agglutinin

  • Dalla Pellegrina C et al. Effects of wheat germ agglutinin on human gastrointestinal epithelium: insights from an experimental model of immune/epithelial cell interaction. Toxicol Appl Pharmacol. 2009 Jun 1; 237(2): 146-53. http://pmid.us/19332085
  • Lorenzsonn V, Olsen WA. In vivo responses of rat intestinal epithelium to intraluminal dietary lectins. Gastroenterology. 1982 May;82(5 Pt 1):838-48. http://pmid.us/6895878
  • Sjölander A et al. Morphological changes of rat small intestine after short-time exposure to concanavalin A or wheat germ agglutinin. Cell Struct Funct. 1986 Sep;11(3):285-93. http://pmid.us/3768964
  • Jönsson T et al. Agrarian diet and diseases of affluence–do evolutionary novel dietary lectins cause leptin resistance? BMC Endocr Disord. 2005 Dec 10;5:10. http://pmid.us/16336696
  • Cuatrecasas P, Tell GP. Insulin-Like Activity of Concanavalin A and Wheat Germ Agglutinin—Direct Interactions with Insulin Receptors. Proc Natl Acad Sci U S A. 1973 February; 70(2): 485–489. http://pmid.us/4510292
  • Lavelle EC et al. The identification of plant lectins with mucosal adjuvant activity. Immunology. 2001 Jan;102(1):77-86. http://pmid.us/11168640

Das erste Bisschen ist das wichtigste

Abnehmender Grenznutzen

Die Dosis macht das Gift

Zusammensetzung des menschlichen Körpers

  • Wang ZM et al. 1992, “The five-level model: a new approach for organizing body-composition research,” Am J Clin Nutr 1992 Jul; 56(1): 19-28. http://pmid.us/1609756

Ernährung moderner Jäger und Sammler

  • Cordain, Loren, “Implications of Plio-Pleistocene Hominin Diets for Modern Humans,” pp 363-383 in Peter S. Ungar, ed., Evolution of the human diet: the known, the unknown, and the unknowable, New York: Oxford University Press, 2006

  • Richards MP, Trinkaus E. Out of Africa: modern human origins special feature: isotopic evidence for the diets of European Neanderthals and early modern humans. Proc Natl Acad Sci 2009 Sep 22; 106(38): 16034-9. http://pmid.us/19706482

Ernährung von Carnivoren

Ernährung von Herbivoren (Gorillas)

  • Popovich DG et al. The western lowland gorilla diet has implications for the health of humans and other hominoids. J Nutr. 1997 Oct;127(10):2000-5. http://pmid.us/9311957

Ernährung des Menschen: Energiebedarf des Gehirns

  • Aiello LC, Wheeler P. The expensive tissue hypothesis: the brain and the digestive system in human and primate evolution. Current Anthropology 1995(Apr); 36(2):199-211.

Fructose-Toxizität

Glucosebedarf

  • Schurr, Avital: Lactate: the ultimate cerebral oxidative energy substrate? Journal of Cerebral Blood Flow & Metabolism (2006) 26, 142–152. doi:10.1038/sj.jcbfm.9600174

Gegentheorie: Ketolyse-Fähigkeit des Gehirns

Für Veganer

Buchempfehlungen

Yelp kauft Qype – na und?

Jetzt ist es amtlich: Yelp übernimmt Qype für knapp 20 Mio. EUR für die Qype-Anteile plus weitere 30 Mio. USD an Yelp-Shares. Zusammen also rund 50 Millionen Dollar, denen Investments von knapp über 20 Millionen entgegen stehen. Kein ganz schlechter Deal für die Investoren also, wenn man bedenkt, dass Qype soweit ich weiß nie profitabel war.

Mit der Übernahme wird auch ein guter Teil des Managements von Qype überflüssig, während die meisten anderen Jobs noch für eine gewisse Zeit sicher sein sollten. Das Qype-Team besteht aus vielen sehr fähigen und sehr netten Leuten, denen ich das allerbeste für ihre berufliche Zukunft wünsche. Früher oder später wird das Produkt Qype aber verschwinden und die Infrastruktur und Entwicklung vermutlich nach San Francisco geholt werden.

Good bye Qype, it was nice knowing you.

Auch wenn wir uns auseinander gelebt hatten.

Was Qype hätte besser machen können

Als Nutzer fühlte ich mich bei Qype schon seit längerem nicht mehr willkommen. Die schiere Menge an Werbung, inklusive penetranter Pop-ups und Inhalt verdeckender Layer Ads, machte die Seite sowieso fast unbenutzbar. Aber auch die Entwicklung schien stagnant – die Suchfunktion schwankte zwischen nutzlos, langsam, und langsam und nutzlos. Fake-Reviews wurden viel zu zögerlich bekämpft, die Usability machte eher Rückschritte. Gleichzeitig wurde in alle möglichen Richtungen wild entwickelt – Checkins waren dabei sicher noch sinnvoll, Badges immerhin spaßig, Komplimente und Follows viel zu schlecht als recht. Die mobilen Apps waren alleine aus dem Grund besser als die Webseite, dass man einfach im Umkreis um einen Standort suchen konnte. Don’t get me wrong, sie waren auch technisch sehr schön, aber alles bringt nichts, wenn das Produkt an sich nicht gut genug ist.

Here comes a new challenger

Zuerst habe ich es im Urlaub vor ein paar Jahren ausprobiert. Qype hatte so gut wie keine Daten auf Lanzarote, in Barcelona, in Malaga, oder in Tel Aviv. Also zückte ich foursquare und ließ mir Locations vorschlagen, mit durchaus guten Resultaten. Und dann stand ich irgendwann in Hamburg und war genervt von der Qype-App, denn die Kombination aus mittelguter Suche und schlechter Aggregation bedeutet, dass man zehn Minuten lang Reviews überfliegt, ohne wirklich schlauer zu sein. Also kam wieder foursquare zum Einsatz, und lieferte sogar nochmal deutlich bessere Ergebnisse als im Urlaub, und einfacherer, schnellere, und alleine deshalb bessere Ergebnisse als Qype. Die Qype-App habe ich im letzten halben Jahr vielleicht fünf Mal geöffnet.

Product vision

Sind es die Fake-Reviews, oder die Einsätzer (“Essen war gut kommen wieder”), die Leute, die nur einen Stern geben, weil eine Kleinigkeit nicht stimmte, oder die Leute, die fünf Sterne geben, weil zwar alles katastrophal war, aber “der Service immerhin nett”? Oder der Fakt, dass die Gesamtbewertung einfach ein Durchschnitt war, womit fast alles bei 4 oder 5 Sternen landete? Die Suche, die zu clever und zu langsam war, oder das gigantische Layer-Ad, das mir vorher ins Gesicht sprang? Die unverständlichen Design-Änderungen, inkonsistente Nutzerführung, oder die albernen SEO-Tricks? Jeder kann sich sein größtes Qype-Ärgernis selbst heraussuchen – für mich muss ich sagen, dass Qype oder Yelp schlicht nicht das tun, was ich will.

Was foursquare besser macht

Was ich möchte: Spontan mein Smartphone zücken und ein neues Restaurant oder eine neue Kneipe zum Ausprobieren finden, und zwar eines, das ich mögen werde. Und nichts ist eine bessere Empfehlung für eine Location als wiederkehrende Besucher. Das macht sich foursquare zu Nutze. Ohne, dass ich seitenlang Reviews lesen und abwägen muss. Mit einer Suchfunktion, die ich normalerweise nur einmal antippen muss (“Explore”) und die mir sofort liefert, was ich will. Die User Experience ist reduziert, klar und schnell.

Good bye Qype, it was nice knowing you. Es war schön, einen lokalen Player in dem Markt zu kennen, und das Team war super. But the product just doesn’t do it for me anymore.

Selbst und ständig

Jetzt nochmal offiziell: Zum 1. Oktober 2012 habe ich die Toptranslation GmbH auf eigenen Wunsch verlassen. Von meinem Einstieg im August 2010 bis heute hat sich viel getan in dem Startup. Wir haben Höhen und Tiefen mitgemacht, neue Märkte erschlossen, neue Produkte entwickelt, neue Teammitglieder willkommen geheißen und uns von anderen verabschiedet, ausschweifende Parties gefeiert und widerlichen Kaffee getrunken, kauften Äpfel und Apples, hörten laute Musik und hielten leise Besprechungen, iterierten und sprangen, und taten all die anderen Dinge, die man in Startups so tut.

Nun ist aber die Zeit für mich gekommen, meinen Hut zu nehmen. Wir haben viel aufgebaut und konnten einiges erreichen, aber am Ende gingen die Meinungen darüber auseinander, wie man am besten in die Zukunft geht, um noch mehr zu erreichen. Dem Team und der Firma wünsche ich alles Gute für die Zukunft.

Ich werde mich jetzt wieder in die Selbständigkeit begeben und ein paar Gründungsideen durchdenken. Wenn ihr also einen “Product Guy”, einen UX- oder Frontend-Menschen, oder einen E-Commerce- oder Social-Experten sucht: Kontaktinformationen und Profil sind auf http://moeffju.net/ zu finden.

Don’t worry, use Happy!

I’m all excited. Happy is a-go! Only version 0.1.0, but at least it’s not a pre anymore. Hold on, I’m getting ahead of myself.

Happy is a new Ruby web application framework by Hendrik Mans. Originally developed for hamburg.io, it was extracted from that into a standalone gem, filling the niche between Ruby on Rails, the 800-pound gorilla in the room, and Sinatra, the rather barebones web framework.

Happy is a full-stack framework, and it not only uses, but embraces Rack, which makes lots of things a lot easier. Routing and control flow are explicit and concrete: There is no separate routing layer or routes map like in Rails, yet it’s more powerful than Sinatra’s route->block schema. Most of all, Happy‘s routing is very easy to reason about. You can decide to handle requests inline in your route method, or pass them off to another Happy::Controller or any other Rack app. See some example code on Github.

To give you an idea about the expressive power of Happy: The hamburg.io app is a total of 141 lines of code, developed in less than four weeks, by a single developer. It is an event database with some nice date pickers, Twitter authentication, and an admin backend. Happy includes solutions for authorization, routing, resource mapping, templates with layouts, form helpers, date helpers and more, without unnecessarily reinventing the wheel. Although batteries are included, there is no default database layer or ORM, so you can and must choose your own (whether ActiveRecord or Mongoid or whatever) and write your own initializer code. Lots of other things are not in the framework itself because they can be handled by Rack middlewares, like session handling.

There’s a simple Happy example app on Github to give you a feel for happy, and of course you can look at a “real world” app because hamburg.io is on Github, too.

So, while building my first app using pre-0.1.0 versions, I found Happy lots of fun to work with. That’s more than I can say for many other frameworks, and it’s also something I’ve found lacking in Rails more and more recently. (Oh, and I also learnt that your layouts really should yield if you want your view content to show up. I blame late-night coding.)

Happy might be the next big thing, and two years from now, everyone might be looking for Happy developers, so better get a head start. Or just do it for your own sanity. Or, you know, fun.

Try it out! Share the excitement! And make sure to send feedback via comments and Github Issues!

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Carsharing 2.0

Bisher gab es Carsharing nur mit Stationen und mehr oder weniger umständlicher Buchung. Ob Cambio-Car, GreenWheels, Flinkster oder wie sie alle heißen, war das Prinzip so, dass man telefonisch oder im Web ein Auto für einen gewissen Zeitraum buchen konnte, es dann an einer bestimmten Stelle abholen konnte und auch wieder dorthin zurück bringen musste.

Seit ein paar Monaten jedoch gibt es in einigen deutschen Städten Carsharing einer anderen Art. Car2go von Daimler und Europcar startete nach dem Pilotbetrieb in Ulm und Austin im März 2011 auch in Hamburg und im Mai 2012 in Berlin. In Berlin treten sie gegen DriveNow an, das von BMW gemeinsam mit Sixt betrieben wird.


Car2go zeigt sich utilitaristisch, ökonomisch, ökologisch. Kleine Smarts, kleiner Motor, tiefe Schaltlöcher, Fahrten über 20km kosten mehr. Worauf das abzielt, ist klar: Das Auto für kleine Stadtfahrten, vielleicht zum Einkaufen oder ein Paket von der Post abholen, eher nicht aus Freude am Fahren. Car2go ist praktisch und insofern nur emotional, wenn man sich daran erfreut, wie sehr man der Umwelt gerade nutzt, weil man behutsam beschleunigt und abbremst und sonst beständig und vorausschauend fährt. In Hamburg findet man etwa 500, in Berlin rund 1000 car2go-Fahrzeuge.


DriveNow hingegen hat eine Flotte von Sportwagen nach Berlin gebracht, die zwar nur aus halb so vielen Fahrzeugen besteht wie die von car2go, dafür aber etwa fünfzigmal so viele PS hat. Die Autos – 1er BMWs, Mini Cooper, Mini Clubman und Mini Cabrio – sind weder besonders klein noch besonders niedrig im Verbrauch. Statt den Kunden zu einem vorausschauenden, sparsamen und, ja nun, langweiligen Fahrstil zu bewegen, gibt man ihnen hier Autos mit Ledersitzen, ordentlicher Innenausstattung, und (im Fall der Minis) einem prominenten Tacho, der bis 260km/h reicht.

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car2go

Anmeldung

Bei car2go Hamburg kann man sich entweder online voranmelden und dann in einem von sieben Shops in Hamburg einen RFID-Sticker (“car2go-Siegel”) abholen, oder sich direkt im Shop anmelden und sein Siegel mitnehmen. Das kostete 29€ und kostet jetzt nur noch 19€, wenn nicht grade eine Rabattaktion läuft. Die Terminals in den car2go-Shops sind höchst vandalensicher, obwohl sie in geschützten Ladengeschäften untergebracht sind. Das macht das Tippen und die Mauseingabe dank Folientastatur extrem mühsam, und es gibt leider kein separates Web-Frontend für die Terminals, was diesem Umstand Rechnung trüge. Man klickt sich durch die selben Dialoge wie bei der Anmeldung zu Hause. Ich empfehle daher dringend die Voranmeldung am eigenen Rechner. Das car2go-Siegel bekommt man dann gegen Vorlage von Personalausweis und Führerschein, es handelt sich um einen kleinen RFID-Aufkleber, der auf den Führerschein geklebt wird.

Die Anmeldung bei car2go Berlin läuft ähnlich, außer dass es nur 9,90€ kostet, es nur einen Shop gibt und man in Berlin eine RFID-Karte statt eines Aufklebers bekommt. Wenn man aber sowohl in Hamburg als auch Berlin car2go nutzen möchte, nimmt der Wahnsinn seinen Lauf. Car2go in Berlin und car2go in Hamburg sind, obwohl über die gleiche URL erreichbar und in gleicher CI gekleidet, verschiedene Unternehmen. Wer Kunde von car2go Hamburg ist, ist nicht automatisch auch Kunde von car2go Berlin, und umgekehrt. Gleichzeitig teilen sich die beiden Unternehmen aber die Datenbank im Web-Backend, so dass man auch nicht den gleichen Nutzernamen für Hamburg und Berlin verwenden kann. Für die Anmeldung in den beiden Städten benötigt man weiter zwei verschiedene E-Mail-Adressen (hat fast jeder), zwei verschiedene Handynummern (haben manche), und – jetzt kommt’s – zwei verschiedene Führerscheinnummern (haben wohl nur Geheimagenten und Mafiabosse). Schier irre, auch wenn der Support auf mehrfache Nachfrage mit Workarounds rausrückt, z.B. das Anhängen einer Null an die Führerscheinnummer. Trotzdem ist es unglaublich umständlich. Zum 1. Juni soll sich das ganze übrigens ändern, dann wird car2go Hamburg in die car2go Deutschland überführt. Ich bin schon sehr gespannt, was dann mit den doppelten Nutzern geschieht.

Was mir bei der car2go-Anmeldung noch sauer aufgestoßen ist: Man muss einerseits ein komplexes Passwort eingeben, das außerdem eine Mindestlänge von 8 Zeichen hat, andererseits kann man aber keine Sicherheitsfrage auswählen und die vorgegebenen Fragen von car2go sind durchweg von einem mäßig motivierten Angreifer in kurzer Zeit herauszufinden. Außerdem müssen Benutzernamen ebenfalls mindestens 8 Zeichen lang sein, einige Leute werden sich also speziell für car2go einen neuen Benutzernamen merken müssen.

Um diese Anmeldeprobleme zu lösen und Antwort auf diverse Tweets zu bekommen, musste ich teilweise mehrere Tage warten bzw. den Pressesprecher von car2go auf der re:publica ’12 direkt ansprechen. Siehe auch Service.

Benutzung

Um ein car2go-Fahrzeug zu finden, kann man entweder das Web-Frontend benutzen oder eine der Smartphone-Apps. Dabei gibt es nur für iPhone eine offizielle Anwendung, Nutzer anderer Systeme müssen mit Drittanbieter-Lösungen vorlieb nehmen, die die car2go-API nutzen. Das Angebot ist durchwachsen; die offizielle iPhone-App ist visuell etwas überdesigned, aber dafür nicht besonders nutzerfreundlich. Die Android-App “Find2Car” wirkt generell runder in der Benutzung und sieht recht gut aus. Die anderen Car2go-Apps im Play Store sind dafür deutlich schlechter als selbst die offizielle iPhone-Anwendung. Teilweise funktionieren sie gar nicht mehr, teilweise suchen sie beim Start nicht nur Fahrzeuge im Umkreis, sondern hängen sekundenlang bei dem Versuch, alle Autos der Stadt auf einmal anzuzeigen. Es gibt für den “Normalnutzer” zum Glück keinen Grund, mehr als die offizielle App (beim iPhone) bzw. Find2Car (auf Android) zu nutzen. Wer jedoch Kunde in mehreren Städten ist, muss sich entweder jedes Mal aus- und für die andere Stadt einloggen, oder mehrere Apps parallel installieren. Beides ist keine Freude.

Sowohl im Web als auch per App kann man Fahrzeuge auch direkt reservieren. Das Fahrzeug ist dann für 15 Minuten für andere Nutzer gesperrt und taucht auch nicht in deren Suchen auf. Wird das Fahrzeug nicht innerhalb der Reservierungszeit mit dem Siegel des Kunden geöffnet, verfällt die Reservierung und car2go berechnet eine Stornierungsgebühr von 4€.

Die Buchung beginnt man bei car2go, indem man sein Siegel bzw. seine Member Card an einen Leser an der Frontscheibe hält. Sofern das Fahrzeug nicht von einem anderen Kunden reserviert ist oder einen technischen Defekt hat und sofern die Datenfunkverbindung nicht gestört ist, entriegeln dann die Türen. Zur Identifikation gibt man dann seine selbst gewählte PIN ein. Anschließend werden vorhandene Schäden am Fahrzeug angezeigt und können neue Schäden gemeldet werden (per Hotline, dazu später mehr), dann bewertet man die Sauberkeit des Fahrzeugs innen und außen, und dann kann es losgehen. Dafür zahlt man 29 Cent pro Minute, maximal 12,90€ pro Stunde. Versichert ist man dabei mit Vollkasko bei einem Selbstbehalt von 500€.

Die Fahrzeuge von car2go sind recht stark auf den Dienst angepasst. Die Bordcomputer-Einheit der Smarts ist komplett für car2go entwickelt und bietet Radio, Navigation, Telefon und “Apps”. Radio und Navigation tun, was man von ihnen erwarten würde, mit einer Einschränkung: Man kann das Radio nicht ausschalten und trotzdem Navigations-Ansagen hören. Diejenigen, die sowieso Radio hören beim Auto fahren, wird das nicht stören, wer jedoch lieber in Ruhe fährt oder sich mit ihrem Beifahrer unterhält, muss sich zwischen Radio und Navi entscheiden. Der Telefonmodus ist noch ohne Funktion, ebenso war “Apps” zu Beginn noch funktionslos, mittlerweile läuft dort eine Art Spiel, das den Fahrstil in drei Kategorien mit einem “EcoScore” bewertet. Diese Gamification kennt man aus Toyota Prius und anderen Fahrzeugen, die auf Sparsamkeit und Umweltschutz ausgerichtet sind, und sie funktioniert selbst dann, wenn man mit dem Konzept vertraut ist und die Intention deutlich erkennbar. Unglücklich ist, dass bei “schlechtem” Fahrstil ein recht sichtbares gelbes Warnsymbol eingeblendet wird, was sicher manche erst mal erschrecken wird. Wenn man weiter “gegen” den Algorithmus fährt, färbt sich das Icon rot und der Nutzer wird gewarnt, ein “unvorsichtiger Fahrstil” könne zum Ausschluss von car2go führen. Einige meiner Bekannten und ich selbst lasen das so, als würde das Fahrzeug diese Telemetrie-Daten auch direkt an car2go übermitteln, was, gelinde gesagt, einen Aufschrei zur Folge haben könnte.

Um die Miete zu unterbrechen, kann man das Fahrzeug einfach an geeigneter Stelle abstellen und mit dem Schlüssel abschließen, man zahlt bei car2go dann 9 Cent pro Minute bis zu einem Maximum von 5,40€. Will man die Miete beenden, stellt man das Fahrzeug ab und steckt den Schlüssel in die dafür vorgesehen Halterung am Bordcomputer. Dann kann man noch einmal eventuell neu aufgetretene Schäden melden, und das Auto dann von außen mit dem car2go-Siegel oder der Member Card abschließen. Die Rückgabe kann nur innerhalb des Geschäftsgebiets von car2go erfolgen. In Berlin umfasst das deutlich mehr als den S-Bahn-Ring, jedoch mit einem großen Loch Richtung Adlershof und Köpenick. In Hamburg reicht das Geschäftsgebiet von der Elbe bis zum Jahnring und von der Kieler Straße bis zur Wandsbeker Allee. Wer südlich der Elbe wohnt, hat also Pech, ebenso kann man mit car2go nicht zum Flughafen fahren (man kann sich aber in der Nähe des Flughafens bei car2go anmelden, nun ja).

Service

Der Service von car2go war in meinem gesamten Nutzungszeitraum größtenteils leider sehr schlecht. Das umfasst sowohl Anrufe an die Hotline aus dem Auto (z.B. für Schadensmeldungen), Mails an die Stadtbüros, Tweets an den offiziellen Account, und Posts bei Facebook.

Wählt man aus dem Auto die Hotline an, entweder zur Schadensmeldung oder durch Drücken des “SOS”-Buttons, muss man sich auf Wartezeiten einstellen. Mindestens zehn Minuten dauerte das bei mir, manchmal aber auch deutlich länger. Das größte Problem dabei: Man kann die Telefonverbindung nicht trennen, und während eine Sprachverbindung besteht, kann man keine Datenverbindung nutzen, also auch nicht die Miete beenden. Im krassesten Fall startete ich den Anruf sofort bei Fahrtbeginn, verbrachte die gesamte Fahrt von ~25 Minuten in der Warteschleife, und saß dann nochmal über eine halbe Stunde am Zielpunkt im Auto fest, bevor ich das Fahrzeug endlich abstellen konnte. Eine extrem frustrierende Erfahrung, seit der ich die car2go-Hotline nie wieder angerufen habe und das auch in Zukunft nicht vorhabe.

Mails an die Städtebüros wurden erst nach Stunden, manchmal auch erst am nächsten Tag beantwortet. Bei der Anmelde-Odyssee in Berlin musste ich dreimal nachfragen, um Workarounds für die oben genannten Probleme zu finden. Natürlich kam es jedes mal zum Session Timeout, bevor der Support antwortete, so dass ich meine Daten am Ende insgesamt vier Mal eingegeben hatte.

Tweets an den car2go-Account gingen über Tage unbeantwortet. Auf der re:publica, wo car2go mit einem Stand vertreten war, sprach ich den Pressesprecher darauf an und erfuhr, dass der Account “nebenbei” von zwei Personen betreut wird, von denen eine gerade krank gewesen war. Keine Glanzleistung, aber es wurde versprochen, dass sich das bald ändern soll. Die Accounts für die einzelnen Städte haben wohl jeweils dedizierte Betreuer aus den Städtebüros, werden aber nicht beworben. Ich wusste nicht mal, dass es Städteaccounts gibt, bevor ich mit dem Pressesprecher geredet hatte.

Bei Facebook habe ich selbst keine Anfragen gestellt, aber car2go hat u.a. Einschränkungen im Geschäftsgebiet teilweise nur via Facebook kommuniziert. So konnte man am Vorabend des 1. Mai nicht in der Nähe der Hamburger Schanze parken, hätte das aber nur erfahren können, wenn man auf die Facebook-Seite von car2go geschaut hätte, wo die Einschränkung angekündigt und mit einem Google-Maps-Screenshot untermalt war (wobei ich recht sicher bin, dass diese Nutzung gegen die Lizenzbestimmunen von Google Maps verstieß).

Service und Kommunikation sind also dringend verbesserungswürdig; es bleibt abzuwarten, ob sich die Lage durch den Zusammenschluss der einzelnen Gesellschaften entspannt oder weiter verschlechtert. Gerade in der Anfangszeit gilt es jedoch unbedingt, die Interessenten und Kunden vom Carsharing-Konzept im Allgemeinen und car2go im Speziellen zu überzeugen. Dafür ist ein schneller, professioneller Service unabdingbar. Ich wurde von der Performance am Anfang stark abgeschreckt.

Kosten

29€ bzw. 19€ für die Anmeldung, 29 Cent pro Minute fürs Fahren, 9 Cent pro Minute fürs Parken. Ab 21km kostet jeder weiter Kilometer nochmal 29 Cent.

DriveNow

Anmeldung

Bei DriveNow kann man sich ebenso online anmelden. Das kostet 29€, die man per Kreditkarte bezahlt. Mit Empfehlungscode (z.B. meinem, hier) kann man sich für 9,98€ anmelden und bekommt auch gleich noch 15 Freiminuten. Außerdem kann man sich in ausgewählten Sixt-Stationen im Geschäftsgebiet anmelden. Ich vermute, dass da dann keine Vandalenterminals mit Folientastatur stehen, aber ich habe mich nach der car2go-Erfahrung gleich für die Online-Anmeldung entschieden. Das Siegel, auch hier ein RFID-Aufkleber, muss man natürlich trotzdem abholen und dabei auch gleich noch den Vertrag unterschreiben. Das war kurz irritierend (“ich bin schon angemeldet!”), aber ging schnell vonstatten. Wer keine Kreditkarte hat, ist übrigens außen vor, dafür können unter-21-Jährige nach Absolvieren eines Fahrtrainings Mitglied werden.

DriveNow-Kunden können DriveNow in allen Städten nutzen, in denen DriveNow verfügbar ist, und müssen sich nicht separat registrieren. Man kann aber bspw. nicht eine Fahrt in Berlin beginnen und in München beenden, die Fahrzeuge sind ans Stadtgebiet gebunden.

Benutzung

Auch bei DriveNow gibt es Smartphone-Apps für iOS und Android, allerdings hier bisher nur offizielle. Ich habe auf die Schnelle auch keine API-Dokumentation gefunden, wenngleich es ein (inoffizielles) Rubygem gibt. Die Apps stellen die Positionen verfügbarer Fahrzeuge in der Umgebung des Nutzers dar und erlauben eine Suche nach Adressen ebenso wie eine Filterung nach Fahrzeugmodell und -art (Schaltung oder Automatik). Fahrzeuge können via App oder Web für 15 Minuten reserviert werden, dies ist kostenlos, auch wenn die Fahrt dann nicht angetreten wird.

Entsperrt werden die Wagen, indem man sein RFID-Siegel an das Lesegerät in der Frontscheibe hält. Im Gegensatz zu den car2go-Lesern gibt es hier statt Text-LCD nur drei farbige LEDs zur Statusanzeige, was die Fehlersuche erschwert. Ist das Auto offen, gibt man im Bordcomputer seine PIN ein, beantwortet Fragen zu Schäden am Auto und zur Sauberkeit des Innenraums, und hat dann die Gelegenheit, zusätzliche Versicherungs- oder Zeitpakete zu buchen oder die Buchung direkt zu beginnen.


Bei DriveNow steckt die gesamte Intelligenz in einem angepassten Dell Streak Android-“Tablet”, das mehr oder weniger fest in die Fahrzeuge eingebaut ist. Zur Navigation wird dann auch auch Googles Spracheingabe und Google Maps Navigation verwendet. Das ist einerseits ganz praktisch, weil keine Funktionalität im Auto verloren geht und weil Google Navigation die Verkehrslage in Betracht zieht, andererseits ist das Tippen etwas mühsam, die Spracherkennung nicht immer zuverlässig, die Bedienung etwas fitzelig und die Halterungen gerade auf Berliner Kopfsteinpflaster oft sehr klapperig. Das Interface ist jedoch funktional und gefällig. Nett ist, dass man via Webseite diverse Navigationsziele vorspeichern kann und diese dann im Auto direkt anwählen. Das deckt einen großen Teil meines “normalen” Bedarfs ab.

Da man bei DriveNow keinen Schlüssel im Fahrzeug hat, läuft das (Zwischen-)Parken etwas anders ab als bei car2go. Wenn man den Motor ausschaltet, wird man gefragt, ob man die Buchung beenden oder nur parken möchte. Dann schließt man das Fahrzeug einfach außen mit seinem Siegel ab, und es bleibt dann im Parkmodus geblockt.

Das DriveNow-Geschäftsgebiet in Berlin geht vom Rathaus Pankow im Norden zum Henry-Ford-Bau der FU Berlin im Süden, und vom S-Bahnhof Lichtenberg im Osten bis zur Westendallee im Berliner Westen. Das Geschäftsgebiet ist damit ein Stück kleiner als car2go.

Service

Das Service war schon gut, bevor ich eigentlich Kunde von DriveNow war: Auf Twitter erwähnt, reagierte der offizielle Account @Drive_Now innerhalb weniger Minuten. Auch seitdem wurden Erwähnungen kommentiert, Fragen kompetent beantwortet, und generell eine gute Social Media-Beobachtung geleistet. Aber auch im Auto wurde schnell und kulant geholfen.

Bei meinen ersten beiden Fahrten war die Verbindung des Geräts mit dem DriveNow-Service gestört, so dass ich das Auto zuerst nicht zurückgeben konnte, dann nach Telefonat mit dem Service und einigem Rumprobieren manuell verschließen musste, es ein paar Stunden später an selber Stelle als verfügbar sah, anmieten wollte und einen Dell Streak mit leerer Batterie vorfand. Das Auto ließ sich dennoch starten und der Streak sprang auch nach wenigen Minuten Ladezeit an, dafür konnte ich das Fahrzeug am Mehringdamm erst nicht zurückgeben und wurde dann im Fahrzeug eingeschlossen, als die Zentralverriegelung im Halbsekundentakt auslöste. Schließlich sprangen Alarmanlage und Wegfahrsperre an, während ich mit dem Support telefonierte. Stressig, mein Abendessen fiel ins Wasser, aber der Service war sehr zuvorkommend und ich musste die Fahrt auch nicht bezahlen. Abgesehen von diesen Startschwierigkeiten hatte ich keine Probleme mehr.

Kosten

Anmeldung 29€ bzw. 9,98€ (mit Freunde-werben-Freunde Empfehlungslink). Fahren kostet 29 Cent pro Minute, Parken 10 Cent pro Minute, bis maximal 14,90€ beim Mini Cooper, sonst 17,40€. Außerdem gibt es ein 3-Stunden-Paket für 23€ und ein 6-Stunden-Paket für 45€. Wenn man seinen Selbstbehalt von 750€ reduzieren möchte, kann man das für 99€ (Selbstbehalt 350€) bzw. 199€ (Selbstbehalt 0€) im Jahr tun.

Fazit

Das neue Carsharing ist einfacher und alleine damit schon besser als das alte Carsharing. Gerade in den Großstädten wäre es durchaus vorstellbar, die Innenstädte komplett autofrei zu machen und nur Carsharing und ÖPNV zuzulassen. Beide Unternehmen bieten einen nützlichen und guten Dienst an.

Praktischer im Stadtverkehr ist car2go dank der kleinen Fahrzeuge allemal, mehr Freude am Fahren macht aber DriveNow. Dafür bewegt sich bei car2go gefühlt mehr: Die Anfangsprobleme mit verschiedenen Gesellschaften (der Grund, weshalb man sich in Hamburg und Berlin separat anmelden musste) werden nach und nach gelöst, die Telematik entwickelt sich weiter, und sogar der Service scheint langsam besser zu werden. DriveNow legte schon stark los, hat aber auch noch Verbesserungsbedarf (die Android-App ist beispielsweise bestenfalls als “brauchbar” zu bezeichnen). Immerhin wird dort offen über Fehler geredet.

Beide Optionen sind nützlich und funktional. Wer in seiner Stadt die Wahl zwischen car2go und DriveNow hat, kann sich günstig genug bei beiden anmelden und dann jedes Mal entscheiden, ob sie dann lieber Cabrio oder Smart fährt. So oder so, es gibt zwischen Individualverkehr und ÖPNV jetzt eine weitere Alternative.

Nachtrag: Malte wies darauf hin, dass die car2go-Smarts mit 5,8l/100km gar nicht viel effizienter sind als z.B. die DriveNow-Minis (7,2l/100km). Außerdem habe ich vergessen zu erwähnen, dass die Smarts keine Servolenkung haben, was das Fahrerlebnis nochmal unschöner macht.