Liebe DHL, wir müssen reden

DHL hat sich bei mir weitest gehend disqualifiziert. Die Notlösung Packstation hat sich nun ebenfalls ins Aus geschossen. Die Post hat ein strukturelles Problem mit ihren Abläufen und Unterfirmen, das dem Wohl des Kunden abträglich ist.

Eine Express-Sendung, vielleicht erinnern sich manche, soll für schnelle Zustellung sorgen. Packstationen ebenso. Ich führe das kurz aus, dem Verständnis halber:

Ich zahle also Amazon, das ist so ein Internet-Kaufhaus, das wohl häufiger mal Pakete versendet, einen Betrag X, damit ich meine dort bestellten Waren schon am nächsten Werktag bekomme. Um das sicherzustellen, wählt Amazon mit ihrer unglaublichen Rechenleistung eine Versandart, die das wahrscheinlich macht. Zum Beispiel den Express-Versand mit DHL Express.

Zum anderen habe ich mich bei der Deutschen Post – oder DHL, oder Deutsche Post Paket Packstation, oder wie auch immer, jedenfalls so einer Firma mit gelb und schwarz und rot – recht umständlich in einem mehrwöchigen Prozess für einen Dienst namens Paket.de registriert. Nachdem ich meine Login-Daten gegen Vorlage meines Personalausweises von einem angemessen ernst blickenden Postboten in Empfang genommen hatte und mich endlich anmelden konnte, sollte mir dieser Dienst eine Reihe von Vorteilen bringen.

Zum Beispiel habe ich jetzt eine Postnummer, die ich in meine Lieferanschrift aufnehmen kann. Bevor ein so adressiertes Paket zugestellt wird, soll ich dann eine Benachrichtigung bekommen, damit ich mir z.B. einen Zustelltermin aussuchen kann, oder wenigstens eine Wunschfiliale für die Zustellung, falls ich nicht zu Hause bin. So könnte ich sicherstellen, dass meine Pakete nicht automatisch in einer Filiale landen, die von 9-17 Uhr geöffnet ist, denn diese Öffnungszeiten sind immer schwierig, wenn ich grade bei einem Kunden vor Ort arbeiten muss. Nun gut, dieser Ankündigungs- oder gar Wunschtermin-Service hat bisher genau nie funktioniert, egal an welche Stelle der Adresse ich meine Postnummer positionierte. Aber wenn es funktionierte, wäre es sicher sehr praktisch.

Gleichzeitig bin ich mit der Anmeldung bei Paket.de nun auch Packstation-Kunde, ein angenehmer Nebeneffekt, weil ich so nicht nochmal meinen (doch gefälligst deutschen, andere Eingaben lässt die Software nicht zu, tut uns Leid!) Ausweis auf irgendwelchen 9-17-Uhr-Filialen vorzeigen musste. Packstationen sind quasi automatisierte Paketschalter. Man kann dort Paketsendungen aufgeben (eine ähnlich passende Wortwahl wie bei der Gepäck-Aufgabe bei Air France, übrigens) oder eben abholen, wenn man sie entsprechend an eine der vielen Packstationen adressiert hat. In der Praxis versendet zum einen nicht jedermann per DHL, zum anderen sind Packstationen manchmal voll oder defekt, und so landen die Pakete dann entweder ein paar Packstationen weiter weg oder eben doch in der Filiale.

In einer idealen Welt sieht das aber so aus: Ich bestelle, sagen wir, ein paar Festplatten bei o.g. Amazon, weil ich dringend meine beiden Arbeitsrechner erweitern will. Als Lieferanschrift gebe ich “meine” Packstation an, also die nächstgelegene. Nicht, weil ich den ganzen Tag unterwegs bin gerade, im Gegenteil, sondern weil die DHL-Boten häufiger mal Probleme mit der Bedienung der Klingel oder der Türklinke haben und Pakete dann nicht zugestellt werden können, weil der DHL-Bote nicht angetroffen werden konnte. Mit dem Einlegen in die Packstation haben sie üblicherweise keine Probleme, außer die Packstation ist voll. Wenn ich früh genug bestelle, geht das Paket bei Amazon noch am selben Tag raus und schafft es dann über Nacht nach Hamburg ins Verteilzentrum und von dort in die Zustellbasis. Am Morgen wird es dann in ein Auto geladen und im Laufe des Tages dann in die Packstation eingelegt. Von der wiederum bekomme ich quasi sofort eine SMS-Benachrichtigung und eine mTAN zur Abholung des Pakets, gehe dann etwa fünf Minuten zu Fuß zur Packstation, entnehme das Paket, und habe knapp einen halben bis dreiviertel Tag nach dem Klick auf den Kaufen-Button meine Ware in den Händen, bzw. im Rechner.

In der realen Welt bestelle ich am 7. Januar recht spät ein paar Artikel bei Amazon, u.a. mehrere Festplatten, um die Rechner im Haus mal wieder aufzurüsten. Amazon rechnet mir vor, dass ich die Artikel dann zwar nicht am 8., aber bestimmt am 9. bekäme, was mir ganz recht ist, denn es ist zwar eilig, aber auch nicht so eilig, und am Mittwoch hab ich wenigstens ganz gut Zeit, um den Mac mini aufzupfriemeln. Am Abend des 8. teilt mir Amazon stolz mit, dass sie meine Bestellung jetzt komplett versendet haben, und zwar, weil es schon Abend ist, mit DHL Express. Amazon hält sich gerne an seine Berechnungen und impliziten Zusagen, auch wenn es ein paar Cent mehr kostet. Am 9. Januar bekomme ich tatsächlich zwei SMS von zwei Packstationen, “meiner” und einer etwas weiter entfernten, und kann die Pakete auch abholen, aber alas, es handelt sich um andere Bestellungen und eBay-Käufe. Schön zwar, aber nicht die Festplatten, die ich eigentlich verbauen wollte. Nun gut, DHL Express fährt eigene Touren, dauert vielleicht einfach etwas länger. Ich beschäftige mich so lange mit dem frisch erworbenen Mega Man X auf dem frisch erworbenen SNES.

Um 21:27 Uhr bekomme ich eine offenbar nicht voll automatisierte E-Mail von Paket.de, die ich um 22:07 lese, nachdem ich Flame Mammoth besiegt und Abendessen zubereitet habe. Darin erklärt mir DHL, dass meine “DHL Express Sendung […] aufgrund ihrer Größe oder der vollständigen Belegung der ausgewählten PACKSTATION” nicht in ebenjene eingelegt wurde, sondern statt dessen im zwölf Autokilometer entfernten DHL Express Depot auf mich wartet, wo ich sie gegen Vorlage meiner “Goldcard, […] Personalausweis und unter Angabe der Sendungsnummer” von 8-20 Uhr abholen könne. Alternativ könne ich aber auch Montag bis Samstag von 7-22 Uhr eine sogenannte Servicenummer anrufen, die mich nur 14 Cent pro Minute aus meinem Festnetz, das ich nicht habe, kosten würde, sonst aber nicht mehr als 42 Cent (siehe PPS), und dann einen Termin zur Hauszustellung ausmachen. Diese Termine sind erfahrungsgemäß nie am selben Tag, so dass ich dann schon am Freitag endlich meine bestellte Ware in Händen halten könnte. Am Freitag, an dem ich natürlich zuhause bleiben muss, um das Paket auch in Empfang zu nehmen, denn die Termine von DHL Express sind – leider auch aus Erfahrung gesprochen – eher vage umrissen bzw. werden nicht gehalten.

Übrigens erklärt die DHL-Express-Hotline, was das Problem ist: Für Express-Sendungen sind in den Packstationen nur wenige (1-2) Fächer vorgesehen, und Express-Fahrer können Sendungen dann auch nicht in einer Filiale hinterlegen. Die Benachrichtigung darüber erfolgt wiederum offenbar nicht automatisiert (Indizien: Mail mit Namen, von “Paket”, keine SMS) vom Packstation-Service. Ich kann jetzt also entweder Amazon davon überzeugen, nicht mit Express zu verschicken (hilft nicht, da Amazon gerne spät packen und dann keine DHL-Abholung mehr passt), oder ich packe jedes einzelne Paket ins Tracking, sobald ich eine Sendungsnummer rieche (unnötige kognitive Belastung), oder ich stelle eine studentische Hilfskraft fürs Annehmen von Paketen ein (die dann am Fenster lauert und die DHL-Fahrer bei Annäherung anspringt).

Le sigh.

Seit ein paar Monaten ist wirklich der Wurm drin bei DHL. Und die Mitarbeiter “unten” im Feld können da auch nichts für. Auf Postfilialen wurden mir schon mehrfach verschwörerisch geheime und wohl versteckte Beschwerdewege gegen “die da oben” zugesteckt und -geflüstert, und was die Fahrer der Subunternehmer der Subunternehmer als Stundenlohn verdienen, ist kaum in salonfähigen Worten zu beschreiben. Meinen größten Respekt an diejenigen, die das überhaupt durchhalten. Dass DHL strukturelle Probleme hat, ist offensichtlich. Aber für den Kunden bzw. dessen Kunden (man muss bedenken, dass der eigentliche Kunde von DHL hier z.B. Amazon.de ist) ist die Situation, kurz gesagt, Mist.

Besserung ist nicht in Sicht, und DHL kommuniziert auch nicht glaubhaft, dass ihnen das Problem überhaupt bewusst ist und sie auch nur den Hauch einer Ahnung haben, wie sie es beheben wollen. Das ist das eigentlich frustrierende. Und, dass ich jetzt immer noch ohne meine Ware da sitze.

Das nächste Mal werde ich dann statt der DHL Packstation mal die Amazon Abholstationen ausprobieren. Das sind Geschäfte vor Ort, die mit Amazon kooperieren, und die quasi alle bessere Öffnungszeiten als “echte” Postfilialen haben. Außerdem sind sie geräumiger als die eigentlich immer unterdimensionierten Packstationen, und man kann auch gleich noch mit Leuten aus der Nachbarschaft ins Gespräch kommen, aber eben auch nicht mit den Paket-annehme-Nachbarn, die entweder schlafen, ausgehen, oder nach Annahme eines Pakets einen mehrwöchigen Südseeurlaub antreten. Aber das löst das Problem natürlich nur wieder für Amazon. Langfristig werden entweder DHL & Co. ihre Mitarbeiter ordentlich bezahlen müssen und genügend Menschen einstellen (als ob), oder es wird auf Paketkästen in jedem Haus hinaus laufen. Quasi eine kleine Packstation für jedes Mehrparteienhaus, in das jeder Paketdienst einlegen kann. Wie ein überdimensionierter Briefkasten. Oder es wird wieder Concièrges geben, die SPD verfolgt schließlich immer noch Vollbeschäftigung als politisches Ziel…

Ich fahre jetzt mit dem car2go nach Wandsbek, um mein Paket von Mittwoch abzuholen. Aber erst warte ich auf ein paar Pakete…

PS: Der Second-Level-Support von Amazon kann das eigene Kundenkonto übrigens auch so einstellen, dass man nicht mehr von DHL beliefert wird, sondern nur noch von UPS und/oder Hermes. Vor allem letzteres haben sich ganz schön gemacht im letzten Jahr oder so. Zuverlässig, schnell, freundlich, brauchen nur noch ne leichter zu merkende Homepage.

PPS: Update dank Twitter-Serendipity: Unter 0180.info findet man nicht nur zu DHL-0180er-Nummern die alternativen Festnetznummern heraus. Yay!

21 Replies to “Liebe DHL, wir müssen reden”

  1. Deine Beobachtungen decken sich mit meinen ziemlich gut. Wobei ich gar nicht mal sagen würde, daß (in diesem Fall) Amazon der Kunde von DHL ist. Rechtlich natürlich, aber man zahlt ja nicht wenig Geld für die Premiumversand Option und darf dafür auch erwarten, daß die Ware dann entsprechend fix geliefert wird. Ich finde es nicht „bequem und praktisch“, mich zur Filiale, einem Depot oder einem Automaten begeben zu müssen, der mit Glück meine Karte akzeptiert (oft aber auch nicht) und schlimmstenfalls zwei Stadtteile weiter liegt. Ich bezahle schliesslich nicht zu knapp dafür, daß das Paket an meine Haustür geliefert wird. Eine ältere Nachbarin hatte mal so eine Karte im Briefkasten, mit der sie hilflos bei mir klingelte. Ihre Sendung sei in einer praktischen Packstation in einem Gewerbegebiet deponiert worden und wieso das denn, sie sei schliesslich zuhause gewesen und wie sie denn da hin käme ohne Auto und mit Rollator.
    Wir sollten nicht so dumm sein, um mit Kästner zu sprechen, von dem Kakao, durch den man uns zieht, auch noch zu trinken.

  2. >oder Hermes. Vor allem letzteres haben sich ganz schön gemacht im letzten Jahr oder so.

    Hermes? Rly?

    Das sind doch die humpelnden, kranken Rentner knapp unterhalb der Armutsgrenze, die im nur durch Gut-Zureden zusammenhaltenden Privatauto rumfahren! Was ist denn daran besser? Auch wenn DHL-Fahrer inzwischen das selbe Stressniveau haben mögen – wenigstens kriegen sie nen Dienstwagen gestellt (und vielleicht sogar Krankenversicherung etc.).

    Ich glaube eher, dass unsere Gesellschaft inzwischen soweit ist, dass wir Postboten Trinkgelder geben müssen – so wie Kellnern oder Kloreinigungsfachkräften. Das ist zumindest das, was jeder selbst tun kann, der nicht alle DHL-Aktien aufkaufen will.

  3. Das Problem scheint mir hier zu sein, dass DHL und DHL Express zwei komplett unterschiedliche Buden sind, nämlich DHL ist die Deutsche Post, und DHL Express ist das eigentliche, zugekaufte, ehemalige DHL. Die haben komplett unterschiedliche Infrastruktur, und werden nur aus Marketinggründen als einheitliche Produkte desselben Anbieters beworben. Und diese Einheitlichkeit (und damit Zugang zur Packstation) ist ein Versprechen, das sie offensichtlich nicht halten können und gar nicht erst hätten abgeben dürfen.

  4. Hermes beschäftigt in der Tat ausschließlich Subunternehmer, aber sie sind meinem Eindruck nach deutlich wählerischer geworden in den letzten Jahren. Zugestellt wurde mir schon lange nichts mehr vom Typ "verrauchter Privat-Golf-Fahrer". Eventuell gehen aber auch die ganzen Subunternehmer, die von DHL enttäuscht sind, statt dessen zu Hermes. Jedenfalls hatte ich mit Hermes schon lange nur noch gute Erfahrungen, während DHL mehr und mehr die sabbernde, ungewaschene Bekanntschaft ist, deren Abstieg man zwanghaft lächelnd nicht anzusprechen wagt.

  5. Ja, das mit DHL wird zunehmend ein Problem. Aber eigentlich mit allen Lieferdienstleistern. Ich lasse mir mein Zeug auch immer an eine Packstation liefern. Allerdings war ich noch nie darauf angewiesen, daß Zeug wirklich eilig da ist. Dann würde ich auch jammern, denn ich bezweifle, daß die Hälfte der Sendungen die Kriterien "am nächsten Tag" dann wirklich erfüllen würden. Wenn man mit "Hauptsache es ist in den nächsten zwei, drei Tagen da" in Kombination mit amazon Prime leben kann, funktioniert das bei mir zumindest recht gut.
    Oft ist meine Packstation defekt, aber der Ersatz ist nur 100m weiter weg. Hier in meiner Gegend in HH ist offenbar ein Ballungsgebiet an Stationen. Und es kam auch einmal vor, daß eine Sendung (Anlage) bestehend aus drei Paketen an drei Orte gesplittet wurde (Packstation A, Packstation B (A war voll) und Filiale C (A und B waren zu klein für den Subwoofer)).

    Hermes wäre keine Option für mich, die Fahrer sind wirklich, wirklich, wirklich am Arsch in punkto Arbeitsbedingungen. 🙁 Aber ansonsten glaube ich auch nicht, daß ein Lieferdienst das zuverlässig gebacken bekommt. Die Paketsendungen werden heutzutage immer zahlreicher, und kein Lieferdienst ist darauf irgendwie eingerichtet, da alle Lieferdienste nur "auf Kante" planen, wie die DB und viele andere Dienstleister. Es zählt eben leider aktuell bevorzugt (nicht nur, aber bevorzugt) Hauptsache "billig" bei der Masse, und das beißt sich mit "schnell" AND "zuverlässig". Da gibt es ja diese tolle Formel…

    Ich selber hatte vor Weihnachten auch sogar einen Paketverlust. DHL hat mich nicht angetroffen, und mir eine Benachrichtigungskarte für Filiale eingeworfen. (Familie hat nicht an Packstation, sondern an Hausadresse geschickt.) In der Filiale war das Paket aber nicht aufzufinden. (An dem Tag waren mehrere Leute mit demselben Problem in der Filiale, also nicht aufzufindende Pakete.) Ich also bei DHL Nachverfolgungsantrag gestellt…. Resultat: DHL-Sendungsverfolgung meldete 14 Tage später, daß Paket nicht innert 7 Werktagen abgeholt wurde und daher zurück gegangen ist. Wer jetzt hier Schuld hat, ob die Deutsche Post oder DHL, ist jetzt hier auch die Frage. Beide schieben sich natürlich schön gegenseitig die Schuld zu. :-\ Und weil meine Familie in Österreich lebt in diesem Fall, war das richtig teuer…

  6. Hm, deckt sich NICHT mit meinen Amazon-DHL-Express-Erfahrungen. Wohne in Kiel, hier ist das "Express"-Ausliefern an eine Unterfirma, die aus zwei Brüdern besteht, ausgelagert. Wenn ich nicht da bin, bekomme ich einen Anruf aufs Handy, WANN ich denn wieder da bin, oder, falls an Nachbarn zugestellt, an wen. Und zwar umgehend. Gehe ich nicht ran, wird mir die Handynummer oder der Nachbar auf die Box gesprochen. Hat alleine im letzten Jahr über 20 mal prima geklappt, was aber zugegebenermaßen zu 100% an den beiden Zustellern liegt.
    Ähnlich mit Hermes, hier sind mir aber generell die Laufzeiten einfach zu lang und das Depot verschlampt gern mal was.. und wehe der "Stammfahrer" ist in Urlaub 🙁
    Anders das mit den Packstationen… das ist wirklich an allen Ecken und Enden der letzte Mist und völlig unausgereift. Kaputt, voll, oder, mein highlight, das Papier zum drucken der Einlieferungsbelge ist alle. Super-teil. Nicht.

  7. Ja, hab ich wohl auch Glück (je nachdem).
    Hier im Münchner Norden hab ich bisher noch jedes einzelne meiner DHL-Pakete in die Packstation bekommen, ausnahmslos (geschätzt ca. 40 seit ich hier wohne?) – aber dafür mit Hermes sehr schlechte Erfahrungen – das ist halt einfach von Zustellbezirk zu Zustellbezirk vollkommen unterschiedlich.

    Aber ist schon schade, wenn das eigentlich schmerzfreie "Bei Amazon bestellen und dann kann man sich auf den Service verlassen" durch den Zusteller vermurkst wird.

  8. In die Express≤

    Allerdings passt schon die Grundannahme irgendwie nicht mit meiner Lebenswirklichkeit zusammen: wenn ich was schnell haben möchte und es nicht selbst in Empfang nehmen kann, ist gerade die Packstation eine der besten Optionen, weil ich da zum nächstmöglichen Zeitpunkt vorbeifahren kann, auch wenn der mitten in der Nacht nach Beendigung eines langen Arbeitstags sein sollte.

    Nun ja, jedenfalls wähle ich seit dieser Erkenntnis noch deutlich bewusster die Zustell-Art aus: Express nur noch, wenn ich das Ding wirklich fix haben will und mir das Paket an meine Arbeitsstelle liefern lassen kann (womit mein Arbeitgeber glücklicherweise kein Problem hat, ergo mach ich das inzwischen meistens, wenn ich nicht grad beim Kunden bin), und wenn es an die Packstation soll nur noch als normales Paket. Ich nutz die Packstationen trotz dieser Schikanen immer noch gern, weil ich eine in unmittelbarer Nähe der Wohnung hab, die recht zuverlässig funktioniert und auch meistens Fächer frei hat – und weil ich durch die Angabe einer Packstation als Zieladresse dem leidigen Hermes-Versand bei Amazon aus dem Weg gehen kann, mit denen hab ich was die Versandzeiten angeht mehrmals schlechte Erfahrungen gemacht (schwanken bei mir extrem hin und her, von 1 Tag bis 4 Tage ist alles möglich, DHL ist da wenigstens recht konstant und berechenbar).

    Das größte Packstation-Ärgernis ist bei mir inzwischen, dass das Paket, wenn die Station denn dann doch mal voll sein sollte, mit 90% Wahrscheinlichkeit NICHT in die Postfiliale direkt neben meinem Arbeitsplatz, bei der ich dann irgendwann mal in der Mittagspause vorbeigehen könnte, umgeleitet wird, sondern stattdessen in einer beschissen weit weg in einem Einkaufszentrum gelegenen anderen Filiale landet, mit den üblichen unpraktischen Öffnungszeiten. Idealerweise müsste man neben der Ziel-Packstation noch eine nach Priorität sortierte Liste an Ausweich-Optionen hinterlegen können – erst z.B. eine andere Packstation, wenn das auch nicht geht eine bestimmte Filiale.

  9. 100% Zustimmung mit allen Beschwerdegründen. Allerdings: Wenn man fordert, DHL/Hermes/XYZ möge doch bitte die Ausliefermenschen korrekt bezahlen, möge man auch bedenken, dass man selbst von dieser Bezahlung profitiert. Amazon zahlt, soweit ich weiss, nur sehr wenige Cent pro Paket (ich habe mal was von ca. 17 für eine Büchersendung gehört). Wer Prime hat und das regelmäßig nutzt, kann sich ausrechnen, wie wenig da eigentlich an die aussendenen Firmen geht. Diese Paketdienste und vor allem ihre MitarbeiterInnen sind also mit zunehmender Anzahl Pakete konfrontiert, kriegen da aber nicht mehr Geld für.

    Das heisst natürlich nicht, dass sich nicht strukturell einiges regeln könnte und gerade Packstationen könnte man halt auch so bauen, dass sie zuverlässig laufen und z.B. Pakete dorthin günstiger sind oder so, als Motivation für Kunden.

  10. @Slartie: Ich bin Amazon-Prime-Kunde und wähle quasi nie "Morning-Express", aber zwischen DHL Express und DHL Paket kann ich AFAIK bei Amazon gar nicht wählen, oder?

  11. @Julian: Klar profitiere ich davon. Ich zahle Amazon 29€ im Jahr für Prime und bestelle seitdem noch mehr dort, manchmal sogar Duschgel und Audiokabel.

    Klar könnte ich dafür auch rausgehen, aber da zahle ich tatsächlich mehr für, muss mich mit dem ÖPNV rumschlagen, der keinen Deut angenehmer ist als DHL, eventuell gibt es nicht das, was ich haben will, etc.pp. und so ist es nicht nur praktischer, sondern durchweg ökonomischer sinnvoller, sowas bei Amazon zu klicken.

    Und natürlich muss Amazon auch nicht eine Bestellung von sieben Artikeln in sechs Paketen verschicken, weil es aus vielleicht aus verschiedenen Lagern kommt oder schlicht einfacher ist.

    Ebenso müssen aber auch DHL und Hermes und UPS und Co. dieses Race to the Bottom nicht mitmachen. Ich weiß, wie schnell die Sales-Leute von DHL und Hermes dabei sind, Paketpreise zu drücken. Schon als eher kleiner Versender haben wir bei DHL damals deutlich(!) weniger als die Hälfte des niedrigsten Endkundenpreises bezahlt, und dabei haben wir nicht mal groß versucht, sie zu drücken.

    Das Problem sind wie immer die Incentives. Die Versender haben einen Incentive, verschiedene Logistiker gegeneinander auszuspielen. Die Logistiker haben einen Incentive, möglichst viele Kunden zu akquirieren. Die Kunden haben einen Incentive, dort einzukaufen, wo es am günstigsten ist. So spielen sich alle den Ball zu, und Leidtragende sind am Ende "die kleinen Leute". Ich frage mich, ob Angehörige von DHL-Zusteller-Subunternehmern je bei Amazon bestellen, und wie sie sich dabei fühlen.

    Nur: Diese Problematik kann ich nicht lösen, indem ich weniger oder nicht bei Amazon kaufe. Der Einzelhandel ist auch nicht besser, die Aufpreise versickern nur an anderer Stelle. Hier ist die ganze Kette gefragt: Versender müssen Angebote schaffen, die einen ökologischen oder sozialen Incentive schaffen. Ich würde gerne wieder Versandkosten bei Amazon bezahlen, wenn meine Pakete dafür zuverlässig und intelligent zugestellt würden. Aber um dieses Angebot zu schaffen, müssten Amazon und DHL die Sache aus einer anderen Perspektive betrachten, nämlich "Wie gebe ich dem Kunden die durchweg beste Experience". Und da kann ich Verantwortung weder abwälzen auf "aber Logistik ist ausgelagert", noch auf "das ist ein Subunternehmer", noch auf "aber DHL Express ist eine separate Firma".

  12. Seids froh dass Ihr nicht in Österreich auf die Services von DHL angewiesen seid 🙂
    Alles wie oben beschrieben nur dass es keine Packstationen gibt und keine Fillialen mit freundlichen Öffnungszeiten. DHL klingelt fast nie sondern behauptet IMMMER es sei niemand zu Hause gewesen, auch wenn Frau nachweislich 24h das Haus nicht verlassen hat und die Klingel bei uns auch noch 3 Häuser weiter gut zu hören ist. Samstagszustellung gibt es in Ö übrigens grundsätzlich nicht.

    Die alternativen Versender sind noch ärger. Abholstation ist ein 4km entfernter, muffiger, voll gestopfter Jeansladen mit einem seeeehr entspannten Eigentümer, der einen das Packerl auch schon mal selbst aus einem Stapel von 200 Paketen raus suchen lässt. Öffnungszeitangaben sind bei ihm eher Schätzwerte.

  13. Hier noch der fehlende erste Absatz meines Kommentars oben, der vom Blog wegen des "und"-Zeichens darin wohl geschluckt wurde:

    In die Express- und Packstation-Falle bin ich auch einmal gelaufen und habe in diesem Zusammenhang bei der Abholung des Pakets im 16km entfernten Depot erfahren, dass die DHL-Express-Sendungen eigentlich überhaupt nicht in Packstationen geliefert werden sollten, wenn es nach Post/DHL ginge, denn Express impliziere ja, dass man es schnell will, und Abholen von der Packstation koste immer Extra-Zeit. Die wenigen Fächer, die für Express reserviert sind, sind wohl auch nur auf Druck von Amazon eingerichtet worden, weil die eben unter anderen wegen Prime die Express-Sendungen extrem pushen und gleichzeitig viele Kunden mit Packstation-Affinität haben, denen schwer zu erklären ist, dass sie ihr Prime nicht nutzen können, wenn sie eine Packstation als Ziel angeben.

    @moeffju: Wenn ich (derzeit mit Prime weil Testzeitraum mal wieder verfügbar, sonst aber Kunde ohne Prime) beim Checkout die Versandart wählen kann, dann hab ich da drei Optionen: "GRATIS Standardversand", "GRATIS Premiumversand", "5€ Morning-Express". Die erste ist Standardversand ohne Express (und garantiert per DHL im Fall einer Packstation als Ziel, sonst könnt es wohl auch Hermes o.ä. sein). Der "Premiumversand" ist bei mir immer DHL-Express, und jetzt mit Prime grad kostenlos, sonst mit Aufpreis.

    Bei mir ist es bislang noch nie vorgekommen, dass ich Lieferung per Express bekam, obwohl ich nur "Standardversand" ausgewählt habe – auch nicht, wenn ich mal wieder in nem Prime-Testzeitraum war und trotzdem viele Pakete absichtlich per Standardversand geordert habe, eben weil ich sie sicher in die Packstation bekommen wollte. Von daher scheint mir das so, als ob man auf diese Weise die Versandart steuern könnte.

  14. Hallo Herr Bauer,

    wir bedauern es, dass die Expresszustellung an Packstation in diesem Fall nicht möglich war und Ihnen dadurch Unannehmlichkeiten entstanden sind. Wir versichern Ihnen aber, dass wir an dieser Stelle weitere Verbesserungen in Planung haben.

    Wir freuen uns natürlich, dass Sie sich für unser neues Portal Paket.de angemeldet haben. Damit wir nachvollziehen können, warum Paketankündigung und Wunschtag bei Ihnen nicht funktioniert haben, würden wir uns den Sendungsverlauf gerne noch mal ansehen. Sofern Sie noch die Sendungsnummer(n) zur Verfügung haben, schicken Sie uns doch bitte eine E-Mail an facebook@dhl.com

    Die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Services für noch mehr Flexibilität beim Paketempfang ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Ihren Vorschlag der Umleitung an die Hausadresse von Paketen, die nicht in die Packstation eingelegt werden konnten, haben wir neben einigen anderen Ideen bereits auch auf unserer Agenda. Leider ist das betrieblich nicht ganz trivial und wir werden noch einige Zeit zur Umsetzung benötigen.

    Wir würden uns aber dennoch sehr freuen, wenn Sie den Empfängerservices von Paket.de noch mal eine Chance geben und diese noch mal nutzen.

    Mit besten Grüßen,

    Ihr DHL Paket Social Media Team

  15. Achja, das ist schon ein Drama. Hat mich schon viel Zeit gekostet.

    Learning: Bei Amazon werde ich jetzt, wenn ich Wunschfiliale/Packstation angebe, den Premium-Versand ausklicken, damit das nicht per Express rausgeht. Das ging bisher jedes Mal schief.

    Aber DHL/DHL Express ist an sich kein Problem, wenn man alles an die Firma schicken lässt (solange die Empfangsdamen sowas dulden).

    Habe übrigens kostenlose (!) Hotlines genannt bekommen! Packstation-Serviceline: 0800/4159159. Bei DHL (wenn die Lieferung z.B. nicht zugeliefert worden und im Depot gelagert ist) muss man vorher Express sagen, dann landet man richtig: 0800/1888444.

    Hermes geht leider gar nicht. Da muss man zu irgendeinem entlegenen Tabakshop, in dem die Pakete frei zugänglich herumfliegen. Wirklich seriös und vertrauenserweckend ist das nicht. Außerdem klingeln die Hermesboten gerne das ganze Haus wach, um ihre Sendung irgendwo, hauptsache losgeworden, abzugeben. Sowas unterstütze ich schon mal generell nicht.

  16. @Eimsbush: Da ich selbständig arbeite, habe ich keine Firmenadresse, an die ich alles schicken lassen kann. Das war in der Tat früher recht komfortabel. Im Endeffekt aber auch nicht viel anders als die Paketshops. Da gibt es sicher bessere und schlechtere, aber eher nach Öffnungszeiten & Co. bewertet. Ob die Pakete da herumfliegen oder nicht ist in den meisten Fällen kein Problem für mich, weil ersetzbare Ware.

  17. viel amüsanter sind ja die Argumentationsketten der DHL- oder Post-Angestellten.

    Man kann zwar das Paket in der Post abholen, aber zu tun haben die von der Post mit DHL gar nichts. Wahrscheinlich unterscheiden sie sich im Gelbfarbton (LSB vom Rot des RGB) und sind deswegen nicht identisch.

    Des beste Argument lieferte bisher die Hotline, nachdem ich mich erdreistete, mich darüber zu beschweren, dass die Sendungen immer in einer umständlich zu erreichenden Packstation landen.

    OT: "Der Kunde hat ein Anrecht darauf, dass die Sendung schnellst möglich zugestellt wird!"

    Der Kunde ist in diesem Fall der Versendende (z.B. Amazon) und die Zustellung ist dann erfolgt, wenn die Sendung entweder in der Packstation liegt oder man ein Benachrichtigungskarte im Briefkasten hat (bevorzugt Freitag nachmittags), dass man die Sendung am nächsten Werktag ab 11 Uhr in der Filiale abholen kann.

    Die gehen wahrscheinlich eh davon aus, dass man arbeitslos ist und den ganzen Tag Zeit hat sich von 9 bis 18 Uhr stundenlang in der Filiale anzustellen.

    Die Sache mit dem nicht klingelnden Post- äh DHL-Boten kenn ich natürlich auch. Wobei ich vermute, dass die einfach aufgrund des Zeitstress, lieber Benachrichtigungskarten ausstellen, die nicht sofort im Briefkasten landen, sondern regulär zugestellt werden, da der DHL-Bote gar nicht erst zu der Lieferadresse gefahren ist.

    Habt Ihr schon mal in die Fächer der Packstation geschaut, nachdem Ihr Euer Packet entnommen hattet? Da liegen, zumindestens bei den unteren Fächern, auch schon mal die Sendungen für den Nächsten drin. Der bekommt dann wohl die SMS in dem Moment, wo man die Klappe geschlossen hat. Ist mir schon zwei mal passiert. Vertrauenerweckend ist es ja nicht gerade, hätte ich ja theoretisch auch einfach mitnehmen können.

    Heute habe ich dann eine neue Erfahrung machen dürfen. Ich habe eine Mail und SMS erhalten, dass ich unerwartet ein Paket in der Packstation abholen kann. Der Haken an der Sache ist: die Packstation ist in Salzgitter, ich bin in Berlin und bei Amazon bestellt habe ich auch nichts.

    Mein persönliches Fazit ist, wer ausschließlich mit DHL/Post versendet macht mit mir sehr wahrscheinlich kein Geschäft.

  18. @Stefan: Also, "DHL" gehört der Deutschen Post. Die DHL Express ist eine Tochterfirma, der nicht-Express-Paketkram läuft aber als "DHL Paket" unter der Sparte "Brief" der Post (vgl. [Wikipedia: DHL](http://de.wikipedia.org/wiki/DHL#Konzernstruktur)). "Die von der Post" haben also mit "denen von DHL" schon was zu tun, nur mit DHL Express weniger.

    Zu "Kunde" und "erfolgte Zustellung" kann ich nur sagen: Ja, du hast recht, und der aktuelle Zustand ist schlecht für den Empfänger, eben weil kein Kundenverhältnis besteht und man nur über Dritte (den Versender, i.e. Amazon) Druck ausüben kann.

    In der Packstation hatte ich bisher noch nie Pakete anderer Kunden, das lässt AFAIK auch die Software der Packstation nicht zu. Ich hatte aber schon mehrere eigene Pakete zusammen in einem Fach. Nicht, dass du ein Paket liegenlassen hast, das eigentlich für dich war? 🙂

    Und zur Packstation Salzgitter, das klingt nach einem Verschreiber oder Verleser bei der Postnummer eines anderen Kunden, der vielleicht auch noch ähnlich heißt. Oder die haben bei Packstation weniger Plausibilitätschecks als gedacht.

    Aber ja, ziemliches Chaos insgesamt.

  19. @moeffju:
    Das Post und DHL mehr oder weniger die Selben sind ist mir schon klar. Vielleicht hätte ich es noch sarkastischer ausdrücken sollen.

    Lesen kann ich noch, und auf den beiden anderen Paketen stand definitiv nicht mein Name oder meine Adresse oder meine Postnummer. Natürlich habe ich erst mal nachgeschaut, ob das zweite Paket in der Box mir gehören soll. Aber ehrlich wie ich bin habe ich es dann drin gelassen. Vielleicht war es ja auch nur das Hochzeitsgeschenk einer/eines Angestellten, das sie/er dort – aus Mangel an Verstecken daheim – vorrübergehend platziert hatte.

    Das mit dem Plausibilitätscheck kannst Du ja ganz einfach selbst prüfen: schick Dir ein Paket, aber nimm als Namen A. Einstein oder H. Mustermann. Wenns ankommt, dann wird nur die Postnummer gecheckt.

    Grübel, Grübel … bist Du vielleicht doch selbst bei der Post? Auf einmal soviel Sympathie und Parteinahme, passt irgendwie nicht zu dem anfänglichen und sehr amüsanten Themeneinstieg.

    Seis drum, das Fazit stimmt noch: pures Chaos.

  20. Hi, ich habe 3 mal in diesem Jahr DHL beauftragt ein Paket / Päckchen zu transportieren. In keinem Fall hat das gut funktioniert. Im Gegenteil es waren 3 Katastrophen. Ich werde in Zukunft einen Bogen um diese Firma machen.

  21. Hi, ich habe auch in den letzten halben Jahr nur schlechte Erfahrungen mit der DHL gemacht, es ging sogar soweit, dass Sie angeblich meine Adresse nicht finden konnten ;D.
    Mein Fazit ich bestelle nicht per Express Versand sondern Normal und kaufe meine Sachen immer öfter bei Euronics oder anderen Händlern, auch weil ich die Arbeitsbedingungen bei Amazon schon lange kritisch sehe.

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