Amplification

In der IT-Sicherheit sprich man von „Amplification Attacks“, wenn ein Angreifer mit sehr wenig Einsatz seinerseits einen großen Effekt hervorrufen kann. Das geht zum Beispiel, indem man mit gefälschter Absenderadresse Anfragen an das DNS-System schickt – die Anfrage ist klein: „Welche IP hat moeffju.net?“, die Antwort ist (teilweise deutlich) größer. So kann man schon mit wenigen Megabit pro Sekunde eine gigantische Denial-of-Service-Attacke ausführen.

Jetzt, wo das wahre Ausmaß der geheimdienstlichen Eskapaden langsam in der Öffentlichkeit ankommt, und nicht mehr nur Stoff von belächelten Verschwörungstheorien ist, wird mir bewusst, dass Terrorismus im Grund nichts anderes ist als eine Amplification Attack. Relativ wenig Einsatz hat zu über zehn Jahren massiven Bürgerrechtsabbaus geführt und die Geheimdienste mächtiger als je zuvor gemacht. Die NSA überwacht sogar freundschaftliche Gespräche ohne großen politischen Hintergrund, bei denen ihr Präsident anwesend war – weil sie es können, technisch und politisch. Wer würde sich gegen einen solchen Apparat noch politisch wehren können, wenn der Geheimdienst Kompromat für jeden in der Hinterhand hat?

Und was wäre, wenn wir einfach den Staat und die Gesellschaft transparenter machten, so dass das Kompromat keines mehr ist?