Die Frühlingssonne sammelt all ihre transformative Macht und verwandelt die trostlose, graue, diesig-kalt verhangene Betonszenerie in eine trostlose, graue, von der Sonne beschienene Betonszenerie. Schon seit Anfang Februar kann man handgemachte Eiscreme kaufen, aber erst die zögerliche Märzsonne führt zur ordentlichen Schlangenbildung ab der Mittagszeit. Vor den undefinierten Büroklötzen sitzen die Menschen und versuchen, die frische Frühlingsluft durch Verbrennen stinkender Kräuterbündel zu kontern. Andere retten träge Hummeln von den Pflastersteinen, über die ein paar wenige Anzugträger eilen, dringlich und wichtig, aber was soll’s, wenn der Anzug nicht ordentlich sitzt?
Alles ist anders in diesem Licht. Schon die leichte Wärme auf der Haut genügt, und alle wenden ihre Gesichter mit einem seligen Lächeln zur Sonne.
Es ist eine absurde Gegend, eingerahmt von einem Gewerbegebiet, einer Kleingartensiedlung, einem anderen Gewerbegebiet, einem Rückhaltebecken und ein paar hohen Wohnhäusern. Und mitten drin diese Eismanufaktur mit Sonnengarten. Eine Parallelwelt, in der die Gesetze der Stadt nicht gelten. Hier sind die Dinge einfach, aber nicht einfach nur.
Wie die Sonne sich wieder hinter den Wolken versteckt, drängt es auch mich weg von diesem Ort, zurück in meine Welt. Jede Sekunde werde ich ein wenig durchscheinender, und bliebe ich zu lange, verschwände ich ganz. Selten war ein Bus so willkommen.