Ach, DHL, es ist ein Kreuz mit dir. Irgendjemand schickt mir ein Paket, ohne es mir zu sagen, ich bin nicht zuhause, als es am 30. Mai (angeblich, man weiß ja von genügend Fällen, wo eine Zustellung nur behauptet wurde) das erste mal zuzustellen versucht wurde, zwei Tage später (am 1. Juni) finde ich eine Benachrichtigungskarte in der Post. Nun, da war ich grade auf dem Weg nach Berlin, aber hey, man kann eine Zweitzustellung beantragen! Bis zu 7 Werktage ab dem Tag, der auf die Benachrichtigung folgt!
…
Über ein Kontaktformular, das eine Mail an einen Menschen schickt.
Okay, well, let’s do that then. Schon nach wenigen Stunden eine Antwort, bei DHL ist der Samstag ein Werktag, und die Benachrichtigung war ja am 30. (wo sie geschrieben wurde), nicht etwa am 1. (als ich sie bekommen habe), und deshalb geht die Zweitzustellung nur zwischen Mittwoch, dem 5., und Freitag, dem 7., und nicht etwa am Samstag, wo Menschen evtl. sogar zuhause wären. Deshalb tragen sie die Zweitzustellung einfach mal für den Mittwoch ein, wenn das bei mir nicht ginge, solle ich mich schnell nochmal melden. Über eine Nachfrage vergeht der Tag, am nächsten Tag gibt es keine Antworten mehr, bis dann am Nachmittag ein „jetzt können wir’s nicht mehr ändern“ kommt („Eine Stornierung Ihres Auftrages zur Zweitzustellung ist aufgrund der Fristüberschreitung nicht mehr möglich.“, ein Musterbeispiel an schlechtem, passiven, Verantwortung ablehnendem Deutsch). Schade, dabei wäre es deutlich leichter gewesen, das Paket in der von 10–18 Uhr offenen Filiale abzuholen, als auf eine Lieferung zu warten (pull vs. push). Also bleibt meine Freundin einen halben Tag zuhause, um die Zweitzustellung anzunehmen. Um ganz sicher zu gehen, bitten wir unsere Nachbarn (ein Ladengeschäft), ausnahmsweise ein Paket anzunehmen, und hängen einen Zettel an die Tür. Falls DHL unerwartet vormittags kommt. (Während wir diesen Plan schmieden, kommt eine Mail von DHL mit dem Hinweis, dass die Bearbeitung meiner Mails länger dauert und sie um Geduld und EntschuldigungVerständnis bitten.)
Jetzt sind seit dieser Mail knapp 30 Stunden vergangen, die Frist für die Zweitzustellung ist abgelaufen, das Paket kam nicht an, das Track & Trace funktioniert nicht, aber in der Filiale ist es offenbar auch nicht – das Paket ist im Limbo, und bei DHL ist nichts und niemand zu erreichen.
Also nochmal alle Facts zusammen: Paket, nicht zugestellt am 30.05., Benachrichtigung kam am Samstag, dem 1.6., Zweitzustellung geht daher nur zwischen Mittwoch (heute) und Freitag, aber NICHT an diesem Samstag, weil Samstage als Werktage zählen. Die Filiale wiederum hat von 10–18 Uhr geöffnet, also zu anderer Leute Arbeitszeiten, und am Samstag, wo man vielleicht zwischen 9 und 14 Uhr hin könnte, ist das Paket schon weg. Ersatzzustellung in Packstation geht nicht (schließe ich mal daraus, dass ich keine Antwort auf die Frage erhalten habe), ebenso wenig an eine andere Adresse, z.B. den Arbeitsplatz (schließe ich aus dem gleichen Grund). Also nimmt sich meine Freundin einen halben Tag frei, um das Paket heute annehmen zu können (ich bin noch in Berlin). Resultat: Kein Paket! Wer hätte es gedacht! Und auch keine Möglichkeit, nochmal zuhause zu bleiben (weil, well, heutige Arbeitswelt und so) oder zur Filiale zu gehen (weil, nun ja, das Paket nicht mehr dort ist, aber selbst wenn, ist es illusorisch, zwischen 10 und 18 Uhr dort hin zu kommen).
Ach, DHL. Wenn ich wenigstens euer Kunde wäre, könnte ich ja wirtschaftlichen Druck ausüben. Aber so geht das Paket zurück an den Absender (den ich nicht mal kenne) und es ist sein Problem. Und in Richtung Versender (= Kunden) funktioniert der Wettbewerb ja offenbar, wenn ich daran denke, zu welchen Spottpreisen wir früher im E-Commerce Pakete versendet haben (z.T. unter der Hälfte des günstigsten Endkundenpreises, bei vergleichsweise niedrigem Volumen). Aber für die Auslieferung seid ihr zu inkompetent (bestenfalls) oder bösartig (schlimmstenfalls) um erfüllbare Routen zu planen und den Zustellern ein angemessenes Gehalt zu zahlen?
Ich verstehe nicht, wie irgend jemand immer noch mehr „freie Marktwirtschaft“ fordern kann. Selbst wenn ich persönlich davon direkt profitieren würde, würde mich die Ineffizienz und Schlechtigkeit dieses Systems ankotzen.
Ach, DHL.
Aber zum Glück gibts die Packstation! http://youtu.be/YPtWDBmYPy0
Ja, diese Vorgehensweise ist gerade ganz große Mode im Hause DHL:
Am 29.05. soll ich ein Paket erhalten. Ich bin am frühen Abend daheim, die Sendungsverfolgung gibt an, das Paket befinde sich in Zustellung. Nochmal schnell checken, ob die Klingel funktioniert – alles prima – also warte ich. Die Sendungsverfolgung gibt einen neuen Status preis: "Es erfolgt ein 2. Zustellungsversuch" – danke DHL, dass Dein Zusteller nichtmal, wie sonst, alibihalber klingelt, um dann die Benachrichtigungskarte in den Briefkasten zu werfen, ohne das Paket abzugeben. Nein, er hinterlässt keine Nachricht und nimmt die Sendung kommentarlos wieder mit.
Es ist der 30.05., wieder wird das Paket in das Zustellfahrzeug geladen. Heute bin ich sogar den ganzen Tag daheim. Ich warte. Um 18.49 Uhr springt der Status erneut um auf "Es erfolgt ein 2. Zustellungsversuch", also soll wohl ein dritter Versuch erfolgen, schlussfolgere ich.
31.05., kurz nach zehn. Die Sendung nimmt erneut die weite Reise aus dem Logistikzentrum in Altona auf sich, um durch die Gegend gefahren zu werden. Mittlerweile erstaunt es mich natürlich nicht mehr, dass die heutige Meldung der Sendungsverfolgung "Die Sendung konnte nicht zugestellt werden und wird in eine Filiale weitergeleitet. Der Empfänger wurde benachrichtigt." und wenig später "Die Sendung wird zur Abholung in die Filiale Heußweg 41b 20255 Hamburg gebracht. Die frühestmögliche Uhrzeit der Abholung kann der Benachrichtigungskarte entnommen werden" lautet. Eine Karte befindet sich nicht im Briefkasten, aber ich weiß ja, aus den vielen anderen Sendungen, die angeblich nicht zugestellt werden konnten und daraufhin in der Filiale landeten, dass ich sie ab 10 Uhr des darauffolgenden Tages abholen kann.
Samstag, 01.06., ich stehe früh auf, um das Paket abzuholen, weil mein Tag ohnehin schon so verplant ist, dass mir der Weg zur Filiale noch gefehlt hatte. Aber ich bin ja froh, dass ich das Paket endlich bekommen werde. Denke ich zumindest.
In der Filiale ist mein Paket nicht zu finden. Nach langem Suchen und Ratlosigkeit der Dame hinter dem Schalter bat sie mich um die Tracking-Nummer. Kein Problem, ich bin ja vorbereitet, auch wenn ich keine Benachrichtigungskarte habe. Nun werde ich aufgeklärt, dass die oben stehende Meldung besagt, dass es der Plan sei, die Sendung in der Filiale abzugeben, aber nicht aussagt, dass es schon passiert sei. Neuste Meldung der Sendungsverfolgung ist nun brandaktuell, dass die Sendung in das Zustellfahrzeug geladen wurde. In das Zustellfahrzeug? Ich dachte, ein Filialaufenthalt sei gerade für mein Paket angedacht gewesen? Jetzt ist es also wieder auf Reisen. In wessen Obhut es wohl übernachtet hat die letzten Tage?
Auch heute Abend erhalte ich online die Meldung, dass es nicht zugestellt werden konnte und ein 2. (in echt ein 4., aber warum so kleinlich sein?) Zustellversuch erfolgt. Im Briefkasten ist nun die Benachrichtigungskarte mit der Info, das Paket sei am Montag im Heußweg abzuholen.
03.06.: Feierabend, auf gen Postfiliale, endlich das Paket einsammeln! Mit Karte und allem, was dazu gehört. Es ist aber nicht dort. Auch nicht nach langer Suche. In der Filiale sind dennoch alle sehr bemüht. Sie nehmen sogar meine Telefonnummer auf und rufen am kommenden Morgen an, um mir zu sagen, dass das Paket nicht da sei.
Dienstag, 04.06. – am Montag hat mir DHL, vermutlich zur Nervenschonung, einen weiteren Zustellversuch erspart – das Paket wird ausgeschlafen nach langem Wochenende um 10.34 Uhr in das Zustellfahrzeug geladen. Abends wurde die Zustellung wieder abgebrochen.
Heute ist der 05.06. und DHL hat sich weder auf meine beiden telefonischen Beschwerden gerührt, noch anderweitig signalisiert, dem Problem auf den Grund gehen zu wollen. Die Hotline-Mitarbeiterinnen bedauern in jedem Gespräch die Vorkommnisse und bitten darum, dass ich "bitte bis morgen Geduld haben möge" und es dann sicher ausgeliefert werde. "Bis morgen" hatte ich einmal Geduld. Auch zweimal. Aber wie viele Bis Morgens muss es denn geben, damit die Zustellung funktioniert?
Der Absender, welchen ich vor ein paar Tagen informierte, teilt mir heute mit, sie haben ein neues Paket an mich versandt. Mit DHL. Natürlich.
Hast Du schon wir-sind-einzelfall.de auf DHL umgemünzt? Wenn nicht, wird es Zeit.
Word.
@Sternsinger Mit der ich auch so meine Probleme hatte. Paket zu groß, Packstation zu voll, alternative Zustellung nicht etwa in eine andere Packstation, sondern in die für die meisten Berufstätigen illusorisch zu erreichende Filiale eingeliefert. (Und dieses Video! Oh wow. Ich fühle mich trolliert!)
Nein, die Packstation könnte die Lösung sein, aber ist es leider nicht.
Ich hab an einem Samstag, als ich auf eine sehr schwere Sendung wartete und morgens im Zustellstatus sah, dass diese im Zustellfahrzeug zu mir unterwegs war, im Vorgarten gearbeitet.
Ich sah und hörte den Paketwaren vor meinem Haus anhalten. Der Paketbote stieg aus, ging mit einem Päckchen ins Nachbarhaus und kam ohne zurück. Ich erwartete, dass er nun zu mir kam – da fuhr er fort.
Auf dem Weg zu meiner Haustür hätte er mir fast auf die Hände treten müssen.
Es war nicht das erste Mal, dass Zustellversuche haluziniert wurden oder gar Pakete in meiner Abwesenheit vor der Tür landeten und wurde, der Fahrer in seinem Arbeitsanfall habe vergessen, welchem Nachbarn er das Paket gegeben habe, ich solle denen selber sagen, dass sie das nicht machen sollen.
Also schriftliche Beschwerde.
Man bestand darauf, der Zustellversuch habe stattgefunden. Meine Klingel sei wohl defekt.
Und das, obwohl ich ausdrücklich geschrieben hatte, dass ich im Vorgarten (also dem vor dem Haus, daher der Name) gearbeitet hätte und meine Nachbarin sowohl diese Tatsache als auch, dass nur sie eine Sendung erhalten hatte, auf Wunsch bestätigen könne.
Jetzt hab ich eine Karte für die Packstation. Das ist die Lösung.
Oder wäre sie.
Wenn die Packstation denn funktionieren würde. Und wenn die Zusteller denn alle Sendungen in die richtigen Fächer legen würden. Da hab ich auch schon Dinge erlebt…