Geduld ist eine Tugend, heißt es.
Aber es heißt auch: Die Dosis macht das Gift.
Manche Menschen sind sehr geduldig. Ich gehöre nicht zu ihnen. Wenn Dinge nicht vorangehen, suche ich nach Wegen, sie voranzutreiben, sie anders oder besser zu machen, oder sie einfach komplett zu vermeiden. Das ist anstrengend, keine Frage. Aber es bewegt Dinge.
„Mein Job macht mich nicht unglücklich“, sagt sie. Ich frage zurück, „Macht er dich glücklich?“ Sie blinzelt zweimal, bevor sie antwortet. „Nein.“ Mit der Antwort kommt die Erkenntnis.
Das Leiden beginnt nicht mit dem Unglück, sondern mit der Abwesenheit von Freude.
Agreed. Aber manchmal schadet es auch nichts, Dinge ruhen zu lassen. Manchmal kann man Dinge nicht vorrantreiben, weil der Moment noch nicht der richtige ist. Oder weil noch nicht die richtigen Leute mit dabei sind. Oder weil man selbst noch nicht so weit ist. Manchmal spielt einem der Kopf Streiche, weil er einem suggeriert, dass man nur durch Verstehen auch etwas umsetzen kann. Das entbindet natürlich nicht von dem notwendigen Bestreben, Dinge besser werden zu lassen.