Am Dienstag, dem 2. November 2010, fand in Berlin das Google Android Developers Lab in den Räumen der Beuth-Hochschule statt. Geladen wurde kaum mehr als eine Woche vor dem Event, mit teils großen Ankündigungen wie “Android 3.0 Dev Lab” auf XING. Natürlich meldete ich mich als Entwickler mobiler Webseiten und Applikationen sofort an, wie auch viele meiner Freunde.
Zu nachtschlafender Zeit ging es also mit dem ICE nach Berlin, um rechtzeitig um 9 Uhr in Berlin-Wedding anzukommen. Leider landete ich durch eine Kombination aus Zugverspätungen und Verwirrung erst im Zug nach Stuttgart, so dass ich dann – nach Umsteigen in Hannover – doch erst gegen Mittag in Berlin ankam. Aber das sollte nur passende Einstimmung für den Tag sein.
An der Hochschule angekommen war der Wegweiser schnell erspäht, Gebäude und Raum schnell gefunden. Der Zugang zum WLAN dauerte dafür dann um so länger – offenbar war die Authentifizierungs-Infrastruktur überlastet, und auch ein hinzugerufener Techniker der TU konnte nichts weiter tun, als allen zu versichern, dass es wohl funktionieren solle. In der Mittagspause fing sich dann auch die Authentifizierung.
Gerade rechtzeitig, denn ohne Internet wäre es vermutlich zu Ausschreitungen oder Einschlafen gekommen: An Stelle des mehr oder minder offen angekündigten Android 3.0 “Gingerbread” wurden ältere Themen aufgewärmt, teilweise ältere Talks recyclet. Auf Nachfragen des Publikums stritten die Googler jede Kenntnis von “Gingerbread” ab – zumindest auf der Bühne. Im kleineren Kreis konnte man hören, dass man intern bis zuletzt hoffte, Gingerbread endlich öffentlich vorstellen zu können, das System aber nicht rechtzeitig fertig geworden sei. Statt dessen wurde über Visual Design bei Android-Entwicklung (wichtig, aber meiner Meinung nach an der Zielgruppe vorbei) geredet, es wurde vom NDK erzählt (nichts neues, ein paar kleine Ankündigungen), aber der Großteil der Leute, die ich gesehen habe, nutzten die Zeit statt dessen, um z.B. an ihren Android-Apps zu schrauben, Blinkendroid-Matrixen zu bauen, oder Twitter zu lesen. Auch nicht das Schlimmste, aber ich hatte mir von dem Tag mehr versprochen.
In other news, vor dem Google Headquarter steht seit einigen Tagen der Gingerbread Man. Vielleicht klappt’s also zum Google Developer Day am Dienstag.